Shrinking – Ein sonderbarer Therapeut

Nach der Bundeslade, dem Tempel des Todes, dem Heiligen Gral und dem Königreich des Kristallschädels kehrt Harrison Ford im Sommer 2023 in «Indiana Jones und der Ruf des Schicksals» ein fünftes Mal in seine Paraderolle zurück – dank vielen Computertricks in fast alter Indy-Frische.

Das pure Gegenteil erlebt man in der melodramatischen Serie «Shrinking», in der Harrison Ford einen Pionier der kognitiven Verhaltenstherapie spielt: Dr. Phil Rhodes. Im Laufe der Jahre hat Rhodes eine erfolgreiche Praxis aufgebaut, die er mit seinen Assistenten Jimmy (Jason Segel) und Gaby (Jessica Williams) teilt. Als der seelisch angeschlagene Jimmy anfängt, allen Patienten zu sagen, was er denkt, beginnt sich sein Leben unerwartet zu verändern. Nicht nur seines, denn allen wird klar, dass ein wenig Ehrlichkeit die Dinge mächtig ins Wanken bringen kann.

Was nach Comedy pur klingt und mit dem «How I Met Your Mother»-Star Jason Segel sowie den beiden «Ted Lasso»-Schöpfern Bill Lawrence und Brett Goldstein auch viel kreatives Potenzial enthält, erweist sich als melodramatische Komödie, die nie richtig in Fahrt kommt. Man wartet und wartet – und verliert irgendwann das Interesse. 

So gesehen hätte man dem 80-jährigen Ford ein besseres Seriendebüt gewünscht. Im direkten Vergleich mit anderen Seelenklempner-Serien wie «Anger Management» geht «Shrinking» leider nicht über das Mittelmass hinaus.