Bilder sagen bisweilen mehr als Worte. Und Mutter Wyss und ihre Kinder blicken ganz sicher nicht glücklich in die Landschaft. Kein Wunder, denn Michi (Julian Koechlin; Bild, M.), liebte sein Leben als Berater, fern von Kühen und Gülle.
Doch dann musste er Zürich verlassen und zu seinen Wurzeln zurückkehren, auf den Hof, wo er gross wurde. Grund: Sein Vater hatte sich das Leben genommen.
Nun kümmert sich Michi mit Mutter Katharina (Rachel Braunschweig; Bild, r.), Schwester Sarah (Sophie Hutter; Bild, l.), Bruder Lorenz (Jérôme Humm) und Omi Trudi (Marlise Fischer) um alles, was ansteht.
Die Trauerfamilie hat auch zu entscheiden, was mit dem verschuldeten Betrieb geschieht. Klar ist nur, dass er erhalten bleiben soll. Doch wie? Eine Antwort darauf hat die Gemeindepräsidentin (Judith Hofmann). Ihr Vorschlag tönt lukrativ, aber ist er auch gut?
Und was denken die Leute vom Dorf über all das und über Michi, der sie in ihrem Treff, dem «Saloon», auf seine Seite zu ziehen versucht?
Erschwerend kommt hinzu: Zwischen dem Städter und einigen Familienangehörigen klafft ein Graben. Moderne prallt auf Tradition.
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Mit dem Achtteiler «Neumatt» will SRF an den Erfolg von «Wilder» andocken. Es ist ein cleverer Schachzug, den oft thematisierten Stadt-Land-Gegensatz mit einem Familiendrama zu kombinieren.
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Auch der Wandel dörflicher Strukturen betrifft viele, nicht nur die Menschen in «Neumatt». Was ist die Rolle der Landwirtschaft in der Schweiz von heute? Mit dieser existenziellen Herausforderung sehen sich auch hiesige Bäuerinnen und Bauern konfrontiert.
Bei «Neumatt» arbeitet SRF mit Zodiac Pictures zusammen. Die erfolgreiche schweizerische Produktionsfirma hat für SRF schon die historische Dramaserie «Frieden» verantwortet.
Mit Sabine Boss («Jagdzeit», «Der Goalie bin ig») und Pierre Monnard («Platzspitzbaby», «Wilder») wurden gleich zwei preisgekrönte Regisseure an Bord geholt, die Idee für die Bücher stammt von Petra Volpe («Die göttliche Ordnung»).
Und der Cast? Julian Koechlin bewährte sich bereits als Kochlehrling Jakob Siegenthaler in «Wilder», Rachel Braunschweig («Spagat», «Die göttliche Ordnung») als Staatsanwältin im Schweizer «Tatort». Jérôme Humm kennt man aus «Seitentriebe» – und Roeland Wiesnekker muss man nicht mehr vorstellen.
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Die erfahrene Crew war sicher von Nutzen beim Dreh im letzten Sommer, denn der war coronabedingt ziemlich kompliziert. Wer vor der Kamera stand, wurde regelmässig getestet, und musste ein Schauspieler in Quarantäne, wurde eine Szene halt später gedreht.
Nach «Neumatt» läuft übrigens im November etwas heiterere Kost an: «Tschugger», eine fünfteilige Krimikomödie. Die SRF-Serienoffensive geht also weiter!
Neumatt ★★★★★
Play Suisse | Dramaserie | 1. Staffel
Mit Julian Koechlin, Rachel Braunschweig; Regie: Sabine Boss, Pierre Monnard
1 Toter + 1 Hof + 1 disparate Familie = ganz viel Ärger
Miriam Zollinger ist seit 1995 Redaktorin bei TELE. Zuvor hat die Absolventin der Uni Zürich Erfahrungen bei der Zürichsee-Zeitung und der Swisscom gesammelt. Ihr journalistisches Schaffen umfasst ein breites Spektrum von Artikeln im Themenbereich Doks und TV-Geschichten sowie Porträts/Interviews mit Film-/Fernsehschaffenden. Seit Ende 2023 ist sie zudem für die von TELE veranstalteten Leserreisen verantwortlich.