Guten Tag,
In Staffel 5 des Dienstagskrimis «Jenseits der Spree» nahm Jürgen Vogel auch auf dem Regiestuhl Platz.
Heffler (Jürgen Vogel, r.) verhört den windigen Bauunternehmer Wolfgang Sparla (Max Hopp).
ZDF und Oliver FeistWerbung
Abwechslungsreiche Kriminalfälle, durchzogen von urbaner Lebenswirklichkeit, familiären Spannungen und einem feinen Gespür fürs soziale Umfeld – der Dienstagskrimi «Jenseits der Spree» aus dem Berliner Bezirk Köpenick hat sich seit 2021 ein ganz eigenes Profil geschaffen. Jürgen Vogel versieht Kommissar Robert Heffler mit einem Mix aus lakonischer Präsenz und wacher Beobachtungsgabe.
Die erste von acht neuen Folgen startet «Im Land der toten Träume». In einem eher maroden Teil von Köpenick wird der bosnische Staatsbürger Adnan Tomić in seinem Auto bei laufendem Motor tot aufgefunden. Kohlenmonoxidvergiftung! War’s Suizid oder Mord? Heffler und seine Kollegin Mavi Neumann (Aybi Era) tauchen in einen verzwickten Fall ein. Die Spur führt in die Schattenwelt der Schwarzarbeit. Ein dubioser Kneipenwirt, ein zwielichtiger Baulöwe sowie Tomićs Schwager, der illegal in Berlin ist, geraten ins Visier der Ermittler. Ein Krimi, wie man ihn kennt – nur mit Berliner Schnauze.
Parallel dazu rappelt es im Karton des alleinerziehenden Vaters Robert: Seine Tochter Carlotta (Lea Zoë Voss) hat nicht nur eine Laufbahn bei der Polizei eingeschlagen, sondern kündigt auch noch an, auszuziehen. Ihre Eigenständig- und Unberechenbarkeit, ihr beruflicher Eifer bringen Heffler mächtig ins Schwitzen. In der zweiten Folge «Carlotta» (Dienstag, 28. Oktober), bei der Vogel Regie führte, gerät seine Tochter während einer Undercover-Ermittlung in die organisierte Rockerkriminalität. Als wäre das nicht genug, denkt nun auch noch Roberts mittlere Tochter Stella (Luna Jordan) über Aufbruch nach, was ihn mehr berührt, als er je zugeben würde. Hier zeigt sich, dass das Flüggewerden von Vogels Kinderschar ein leiser, aber starker Gegenpart zur kriminalistischen Zuspitzung sein kann. Selten erlebt man einen TV-Kommissar so intensiv privat.
Werbung
Zum Schluss ein kurzer Ausblick aufs Staffelfinale «Eine muss sterben» (9. Dezember), ebenfalls unter der Regie von Vogel. Wer nicht zu viel erfahren will, sollte jetzt aufhören zu lesen: Ein alter Gegenspieler Roberts, der verantwortlich für den Tod einer früheren Kollegin ist, taucht auf und entführt zwei von Hefflers Töchtern. Dann stellt er dem Kommissar die wohl schlimmste Frage, die man einem Vater stellen kann. Er muss entscheiden, welche der beiden weiterleben darf. Die folgende Verzweiflung und Ohnmacht lassen Heffler geradezu seelisch implodieren.
«Jenseits der Spree» verbindet überzeugend Milieu, Emotion und Spannung und hält sich quotenmässig seit seinem Start vor vier Jahren wacker im guten Dienstagskrimi-Mittelfeld. Nur den Kurzauftritt des Brachial-Komikers in der 2. Folge fand ick nu nich so jut.
Werbung
Krimiserie | 5. Staffel (1/8)
Mit Jürgen Vogel, Aybi Era, Lea Zoë Voss
Dienstag, 21. Oktober 2025, 20:05 Uhr, SRF 1
Freitag, 24. Oktober 2025, 20:15 Uhr, ZDF
Werbung