Wie Nitro und Glyzerin

Der leblose Körper einer jungen Frau wird nach einer wilden Polterparty an die nordirische Küste geschwemmt. Die Obduktion ergibt: Sie wurde betäubt, missbraucht und erschlagen. Offenbar geschah die brutale Tat auf irischem Territorium, worauf die Leiche über die Grenze trieb.

Sofort wird ein transnationales Ermittlerteam zusammengestellt und von höchster Stelle angeordnet, dass der nordirische Polizist Philip Boyd (Eoin Macken) und seine irische Kollegin Aoife Regan (Amy De Bhrún) im Grenzland der grünen Insel gemeinsam ermitteln. Doch die Zeichen stehen auf Sturm, denn die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein. Immerhin schaffen es der sensible, tiefgläubige Nordire und die kratzbürstige Atheistin nach einem – gelinde gesagt – holprigen Start, sich zum erfolgreichen Team zusammenzuraufen.

Zwei Cops aus zwei Ländern werden dazu verdonnert, einen Mordfall im Grenzgebiet zu bearbeiten. Da klingeln bei Kennern der schwedisch-dänischen Krimiserie «Die Brücke» sofort die Glocken. Vor allem die weibliche Ermittlerin lässt einen – mal abgesehen von der äusserlichen Ähnlichkeit – sogleich eine gedankliche Brücke zu Saga Norén von der Kripo Malmö schlagen. Beide fahren sportliche Autos: die eine einen olivgrünen Porsche 911 aus den 70ern, die andere, etwas weniger stilvoll, einen Subaru mit übergrossem Spoiler.

Eine weitere Gemeinsamkeit: das schlechte Benehmen. Doch während Saga ihre Taktlosigkeit auf ein Asperger-Syndrom zurückführen kann, ist Regan offenbar von Natur aus missmutig und lässt ihre Launen an allen aus, die ihr gerade über den Weg laufen.

Dauerthema in der Krimiserie mit dem grenzwertig originellen Untertitel «Grenzenlose Verbrechen» sind auch die schwelenden Konflikte im Grenzgebiet, weil «ihr da drüben ja eh keine Ahnung habt». Es ist, als wäre der Irland-Konflikt zwischen den beiden neu entbrannt.

Die spielfilmlangen, in sich abgeschlossenen Fälle sendet das ZDF an den nächsten drei Sonntagen