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  3. Leich und Leich gesellt sich gern: Die vierteilige Krimiserie  «Queenstown Murders – Zum Sterben schön» ab 11. Mai 2025 wöchentlich auf ZDF
ZDF – «Queenstown Murders – Zum Sterben schön»

Leich und Leich gesellt sich gern

Neuseeland liefert mit «Queenstown Murders» einen Krimi nach bewährtem Rezept ab.

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Von Australien nach Neuseeland: Anais (Chelsie P. Crayford) ermittelt wieder.

Von Australien nach Neuseeland: Anais (Chelsie P. Crayford) ermittelt wieder.

ZDF und Dave Cameron
TELE
Mischa Christen

Neuseeland hat zwei Gesichter. Die saftig grünen Hügel des Auenlandes aus Peter Jacksons Filmtrilogie «Herr der Ringe» machten die sanfte Seite von Neuseelands Nordinsel weltweit populär. Die Südinsel ist kühler, rauer – und spannender. Die Strasse durch den Skippers Canyon etwa gehört mit ihren Ausblicken und Abhängen zu den spektakulärsten Strecken der Welt.

Diese Landschaft ist nicht nur atemberaubend, sondern weist offensichtlich auch eine beachtliche Mordrate auf und ist daher der Schauplatz einer neuen Krimiserie. Die Story? Unspektakulär. Eine Polizistin (Chelsie Preston Crayford als Detective Sergeant Anais Mallory) kehrt aus Sydney in ihre neuseeländische Heimatstadt zurück und wird dort mit ihrer dunklen Vergangenheit konfrontiert. In Queenstown kamen einst ihr Vater und später auch noch ihre Schwester unter mysteriösen Umständen ums Leben. Warum Anais das pulsierende Sydney verliess, bleibt vorerst unklar.

Jedenfalls nimmt sie ihren alten Job im lokalen Morddezernat wieder an und stolpert, kaum angekommen, direkt in ihren ersten Fall. Ein junger Mann stürzte mit dem Auto den Skippers Canyon hinunter, genau wie damals ihre Schwester. Doch die Obduktion ergibt: Der Mann war schon tot, ehe der Wagen in den Abgrund krachte. Und das Auto war gestohlen – vom Parkplatz eines Restaurants. Der Pächter ist Anais’ Ex-Verlobter, der inzwischen mit ihrer besten Freundin verheiratet ist. Kleinstadtidylle trifft auf True Crime. Und weil’s noch Platz für einen Zufall mehr hat, taucht noch der Rechtsmediziner Ihaka (Alex Tarrant) auf, der beharrlich mit Anais flirtet und mit ihr ebenfalls ein Stück Vergangenheit teilt.

Während Anais also durch die malerischen Kulissen ihrer Heimat stapft und wie in einer melodramatischen Seifenoper ein Flashback nach dem anderen erlebt, gerät sie unnötigerweise und wiederholt an ihre Mutter, die sie von oben herab behandelt, als wäre sie ein aufmüpfiger Teenie. Wie ihre Heimat Neuseeland, so hat auch die Ermittlerin Anais zwei Gesichter. Im Grunde ihres Herzens ist sie zart und verletzlich, scheut sich aber nicht, anzuecken – weder bei ihren Vorgesetzten noch bei ihrem familiären Umfeld.

Das beschauliche 12 000-Seelen-Städtchen Queenstown gibt es übrigens tatsächlich – und es ist der heimliche Star der Serie: Gefühlt jede zweite Kameraeinstellung könnte aus einem Werbeclip für Lokaltourismus stammen. Die Skippers-Canyon-Klippen sind dabei fast zu schön für einen Mord.

«Queenstown Murders» erweist sich als eine klassische Krimiserie mit in sich geschlossenen «Whodunit»-Folgen und einem Fall, der sich durch die ganze Staffel zieht. Viel herumzumäkeln gibt es weder an den Schauspielern noch am Plot, doch auch überschwängliches Lob wäre fehl am Platz. Dafür sticht der Krimi einfach zu wenig aus der Masse heraus.

Beim Titel «Queenstown Murders» handelt es sich um die «eingedeutschte» Variante der Serie, der noch der überflüssige Zusatz «Zum Sterben schön» angehängt wurde. Dabei hätte man den Originaltitel «A Remarkable Place to Die» (übersetzt: «Ein bemerkenswerter Ort, um zu sterben») wirklich etwas phantasievoller interpretieren können.

Das ZDF strahlt die vier Folgen in Spielfilmlänge im Wochenrhythmus aus. In der zweiten Folge geht es dann in die frühere Goldgräberstadt Arrowtown. Wo natürlich eine Leiche liegt. Immerhin wieder inmitten traumhafter Kulisse.

Queenstown Murders – Zum Sterben schön

ZDF | Krimiserie (1/4) | 1. Staffel

Mit Chelsie Preston Crayford, Matt Whelan, Rebecca Gibney, Alex Tarrant

Sonntag, 11. Mai, 22.15 Uhr (wöchentlich)

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Von Mischa Christen am 10. Mai 2025 - 17:00 Uhr