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Hauptdarsteller Julian Koechlin (30) hängt sehr an der Figur des Michi Wyss. Die Dreharbeiten verlangen ihm jedoch alles ab.
Auch in der 2. Staffel von «Neumatt» ist Michi (Julian Koechlin) wieder als Consultant unterwegs.
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Man hofft es natürlich! Aber wenn ich am Drehen bin, denke ich nicht ständig: «Hoffentlich wird das ein Erfolg!» Ich versuche einfach immer, mich jeden Tag zu konzentrieren, Spass zu haben und meine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Und wenn dann das ganze Team gut ist, wenn die Idee gut ist und greift und man als Schauspieler auch mitreden darf, dann sind das die besten Zutaten für einen möglichen Erfolg.
Nein. Man dreht, und der Schnitt kann nachher alles verändern. Man kann das Gefühl haben: «Wow, das wird super!» – und nach dem Schnitt denkt man dann: «Oh mein Gott!» Aber das war bei «Neumatt» eben gerade nicht der Fall.
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Es ist eine Mischung. Ich war nicht so nervös wie vor der ersten Staffel. Als eine der führenden Figuren muss ich bei so vielen Handlungssträngen mitdenken, sie durch die Story tragen. Ich habe darum auf meinem Tablet die ganze Geschichte von Michi einmal runtergeschrieben. Da kann ich dann reinspringen, wenn wir eine Szene drehen, und schauen: Was ist davor passiert? Und was passiert danach? Für die zweite Staffel habe ich es wieder so gemacht. Das sind sehr viele Stunden Vorbereitungszeit, aber das hilft mir extrem bei der Arbeit.
Es ist, als wäre man ein Theaterschauspieler – und plötzlich wird die Zuschauerplatzzahl mit 190'000 multipliziert. Ich habe nun eine Präsenz, die es mir ermöglicht, über die Grenzen hinaus wahrgenommen zu werden. Dank dieser Reichweite kann ich nun auch in Deutschland drehen (z. B. «SOKO Köln»; Anm. der Redaktion).
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Ja, ich habe unter anderem Netflix abonniert und bin ein grosser Fan japanischer Filme und englischer Serien. Die schaue ich gerne in der Originalsprache. Und da reizt es mich umso mehr, zu wissen, dass ich auch ein Teil von diesem Streaming-Universum sein darf. Nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern weltweit.
Natürlich! Wir hätten Stoff für zehn Staffeln. Die Frage ist, ob die Zuschauer auch Lust haben, sich das anzuschauen. Jede Serie erschöpft sich irgendwann. Man sieht das bei anderen Serien, dass es irgendwann so aussieht, als ob man zwanghaft nach mehr Inhalt sucht.
Doch, Zeit für anderes hat man schon noch. Allerdings ist so ein Staffeldreh körperlich und psychisch sehr intensiv. Deshalb habe ich auch das Theaterensemble verlassen. Die Option, weiterhin als Gast am Theater zu arbeiten, hielt ich mir aber offen. Zurzeit probe ich am Stadttheater Aachen für die Shakespeare-Komödie «Was ihr wollt», die am 11. März Premiere feiert. Ausserdem schreibe ich seit einigen Monaten an einem Drehbuch, das diese beiden Welten – Theater und Film – vereint.
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Ja. Ich schreibe an einer Fernsehserie, die im fiktiven, dokumentarischen Stil die Märchenproben an einem ebenso fiktiven Stadttheater begleitet. Der Plan ist auch, dann selbst Regie zu führen. Die Arbeit hinter der Kamera reizt mich mehr und mehr. Trotzdem hänge ich natürlich sehr an der Rolle des Michi Wyss und freue mich, mit ihm und der Neumatt-Family weiterzureisen.
SRF 1 & Play Suisse | Dramaserie, 2. Staffel
Mit Julian Koechlin, Spohie Hutter, Jérôme Humm, Rachel Braunschweig
CH 2022, ab 5. Februar 2023
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