Guten Tag,
David Constantin verriet beim Dreh der neuen «Tschugger»-Folgen ein paar Tricks, wie er sich dem Rummel entziehen kann.
Andrea Germann
Total unauffällig: Bax (David Constantin, oben) und Junior (Arsène Junior Page) auf der Pirsch.
SRFWerbung
Es ist heiss. 36 Grad zeigt das Thermometer an diesem Dienstag im Juli in einem Industriegebiet in Schlieren ZH an. Ein riesiger Ventilator läuft auf Hochtouren, um die Lagerhalle etwas herunterzukühlen.
Überall stehen Scheinwerfer und Requisiten, darunter ein Wohnwagen des Typs Ford Royal Classic mit Walliser Nummernschild. Noch ein paar Einstellungen, dann sind die letzten Szenen für die «Tschugger»-Staffeln 3 und 4 im Kasten. Mittendrin: Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller David «Bax» Constantin (39).
David Constantin: Ganz einfach ist es nicht. Vor allem wenn wir in einem Fahrzeug drehen, das vom Filmlicht noch zusätzlich aufgeheizt wird. Die Luft ist schlecht. Auf einmal hat man Lachanfälle und findet alles lustig. Und die Crew denkt sich: «Hä! Was loift mit dänu da im Charru?» (Lacht.)
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Es kommen viele neue Herausforderungen auf unsere Figuren zu. Bei Pirmin sind sie familiärer, bei Bax eher persönlicher Natur. Bax muss sich von einem Unfall und seinen toxischen Beziehungen erholen. Die Geschichte mit seiner Ex Berta zum Beispiel hat er immer noch nicht ganz verarbeitet. Aber durch ein paar krasse Mordfälle finden Bax und Pirmin hoffentlich wieder zusammen und schaffen es, die Welt zu retten. Zudem gibt es neue Frisuren, noch extremere Stunts und verrücktere Drogen. Eine emotionale Achterbahnfahrt!
Bax ist eine Mischung aus Leuten aus meinem Umfeld, den Avengers und B. A. vom A-Team. Stellen Sie es sich so vor: Man steckt alle Zutaten in einen Smoothie-Mixer, dann kommen die Dialoge und das Drehbuch so raus (grinst). Autobiographisch sind höchstens ein paar Background-Storys und der Name.
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Hey, ich hatte zum Glück immer schon eine super Beziehung zu ihm. Wenn man dann noch so eng zusammenarbeitet, lernt man sich nochmals auf eine andere Art kennen. Inklusive Ups and Downs.
Ja, so ungefähr. Nach einem langen Drehtag habe ich mich mal wegen etwas genervt und es ihm an den Kopf geworfen. Dann sagt man halt mal etwas im falschen Ton, korrigiert es aber sofort. Beide haben wir genug Selbstreflexion. Man nimmt es sportlich und entschuldigt sich beim anderen. Deswegen können wir es so gut miteinander, weil wir wissen, wo die Grenzen sind.
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Meist sind es coole Momente und Begegnungen. Wenn’s mir irgendwann zu viel wird, hau ich den Schnauz einfach ab. Oder ich spreche Züritüütsch und sage, man habe mich mit jemandem verwechselt.
Genau. Es werden auch diesmal einige neue Gesichter dabei sein, die zum ersten Mal vor der Kamera stehen. Bei den alten Hasen wie dem Tschugger-Praktikanten Smetterling, der Rapperin Valmira oder ihrem Manager Juni merkt man einen grossen Fortschritt, was die schauspielerische Leistung angeht.
Ich habe das Gefühl, dass sie sich wohler fühlen vor der Kamera und sehr viel dazugelernt haben. Es gab so viele Momente, in denen sie mich mit ihrer Darbietung überrascht und beeindruckt haben. Juni hat mich in einer Szene sogar mal zu Tränen gerührt. Ich finde es etwas vom Schönsten, wenn man bei Projekten gemeinsam wachsen kann.
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Ich hoffe natürlich, dass wir mit «Tschugger» den Walliser Charakter besser aufzeigen können, damit man die Kultur besser versteht. Gewisse Vorurteile werden zwar auch bestätigt oder sogar verstärkt – aber stets mit Humor (grinst). Und es gibt ja auch positive Vorurteile: Raclette zum Beispiel ist ja schon etwas sehr Feines (lacht). Aber die negativen Themen, bei denen alle Walliser in den gleichen Topf geworfen werden, stören mich. «Alli Walliser chläpfend de Wolf abe» – das ist total falsch! Das muss man schon differenziert betrachten.
Aktuell würde ich Lüüscheetru sagen für Eidechse. Weil es aber niemand versteht, sage ich lieber: Briädri, was Bruder bedeutet.
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Ein gewisser Druck herrscht schon. Wir wollen es einfach noch besser machen: mutig bleiben, neue Sachen ausprobieren und uns selbst überraschen. Ich könnte auch gut damit leben, wenn es hiesse, die erste oder zweite Staffel sei besser gewesen. Solange wir Spass an dem haben, was wir machen, ist alles gut.
Die lässt noch auf sich warten.
Wir müssten einfach ideale Synchronstimmen haben, dann sehe ich das voll. Etwa Brad Pitt für Bax. Der könnte unseren Humor bestimmt voll rüberbringen. Und Pirmin würde von Ryan Gosling gesprochen. Das wäre die perfekte Kombination!
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Wir sind so miteinander verblieben, dass Sky nicht mehr dabei ist als Co-Produzent und Partner, aber eine Lizenz erhalten würde, falls Interesse da ist. Die neuen Staffeln wurden komplett von SRF und Shining Film produziert.
Nach Staffel vier habe ich erst mal genug von «Tschugger» (lacht). Ich würde mich über ein Projekt freuen, bei dem ich ausschliesslich hinter der Kamera stehen darf. Ideen habe ich genug, bislang hatte ich aber nicht wirklich Zeit, mich damit zu beschäftigen. Dafür brauche ich nämlich einen freien Kopf. Ich freue mich auf das, was noch kommt!
Ui nein! Die Oberwalliser Polizei wurde mit den Flics aus dem Unterwallis (u. a. gespielt vom Westschweizer Comedy-Duo Vincent et Vincent) zwangsfusioniert. Bax sucht abseits des Wallis sein Glück, was nicht ganz einfach ist. Derweil geniesst Pirmin mit Regina das Elternleben. Doch die Vergangenheit ruht nicht: Ein verstecktes Testament und zwei Morde zerstören den neugefundenen Frieden und erwecken in Bax und Pirmin die Verbrecherjagd-Instinkte zu neuem Leben.
3. Staffel, So., 19. November 2023, 20.05 Uhr, SRF1 (Doppelfolgen), ab 18. November 2023 auf Play Suisse
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Der Trailer zur 3. Staffel
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