Blutspur im Inselparadies

Es gehört bei Krimiserien schon fast zum guten Ton, dass man zwei unterschiedliche Figuren gemeinsam ermitteln lässt, gerne auch Mann und Frau. Dass die beiden aus verschiedenen Ländern kommen, hat sich ebenfalls bewährt – bestes Beispiel dafür sind etwa «Die Brücke» oder «Der Pass».

Das ZDF setzt in seinem neuen Krimi-Vierteiler auf spanisch-deutsche Teamarbeit. BKA-Beamtin Nina Weiss (Katia Fellin) besucht ihre Mutter Margarethe (Margarita Broich) auf Gran Canaria. Dort wird sie überraschend von der Guardia Civil für Ermittlungen beigezogen. Ein Deutscher ist unter merkwürdigen Umständen gestorben. Gemeinsam mit Sergeant Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre) recherchiert sie im Umfeld des Toten.

«Weiss & Morales» ist optisch durchaus gelungen. Dafür sorgen die tollen Bilder der Kanareninsel, die u. a. auch mittels Drohnenbildern von ihrer besten Seite gezeigt wird. Die Fälle, die es aufzuklären gilt, sind allerdings eher von der trockeneren Sorte. Auch dauert es ein Weilchen, bis man mit der unterkühlten Ermittlerin Weiss warm wird.

Spannend hingegen sind die privaten Hintergrundgeschichten der Hauptfiguren: Morales scheint seine Ehe langsam, aber sicher zu entgleiten, doch er merkt es als Letzter. Und wir erfahren den wahren Grund für Weiss’ Besuch bei der Mutter. Sie will herausfinden, wer ihr Vater ist, denn ein DNA-Test hat gezeigt, dass es nicht der Mann ist, der sie grossgezogen hat. Das Highlight von «Weiss & Morales»ist jedoch ganz klar Margarita Broich als dusselige Aussteiger-Hippiemutter.