Netflix – «Hostage»

Zwei Frauen im Clinch

In der neuen Netflix-Thriller-Miniserie «Hostage» geraten Julie Delpy und Suranne Jones als Staatsoberhäupter in grösstmögliche Bedrängnis.

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Hostage
Unter Druck: die Staatsoberhäupter Vivienne Toussaint (Julie Delpy, 2.v.l.) und Abigail Dalton (Suranne Jones, r.). Netflix

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Die zwei mächtigen Frauen können einander nicht ausstehen. Und dennoch machen die britische Premierministerin Abigail Dalton (Suranne Jones) und die französische Präsidentin Vivienne Toussaint (Julie Delpy) gute Miene beim französischen Staatsbesuch in London. Dalton ist unter Druck, die Opposition macht sie dafür verantwortlich, dass auf der Insel eine prekäre Medikamentenknappheit herrscht. Sie erhofft sich Hilfe von Frankreich. Toussaint wiederum fordert, dass französische Soldaten auf englischem Boden eingesetzt werden können, um den Migrantenstrom über den Ärmelkanal bereits auf der Insel zu stoppen.
Mitten in dieser aufgeheizten Stimmung wird Daltons Ehemann Alex (Ashley Thomas), der in Französisch-Guyana als humanitärer Arzt im Einsatz ist, von Terroristen entführt. Statt Lösegeld wird Abigail Daltons sofortiger Rücktritt als Premierministerin gefordert. Auch Toussaint gerät in die Schusslinie und wird ebenfalls erpresst – allerdings mit einem etwas pikanteren Druckmittel. Entscheiden sich die Frauen für ihre Familie? Für ihr Land? Oder einfach für die Macht?
Allein schon die beiden Hauptdarstellerinnen Suranne Jones und Julie Delpy, die in diesem Politthriller hoch pokern, versprechen exquisite Serienkost. Dass Grossbritannien und Frankreich beide von einer starken Frau regiert werden, ist ein reizvoller Gedanke und gleichzeitig überzeugend umgesetzt von den Machern. «Hostage» ist von der ersten Minute an hochspannend und verblüfft mit vielen überraschenden Wendungen. Und aufgepasst: Es gibt so ziemlich niemanden, dem man hier trauen kann.

Hostage ★★★★☆

Netflix | Thriller-Miniserie
Mit Suranne Jones, Julie Delpy, Lucian Msamati
GB 2025, ab 21. August 2025

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Der Trailer

Über die Autoren
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Simone Reich

Simone Reich ist Redaktorin bei TELE und eine erfahrene Stimme in der Welt der TV-Unterhaltung. Seit 1996 ist sie im Journalismus tätig und hat sich auf Serien und TV-Unterhaltung spezialisiert. Ihre Artikel, wie das Interview mit Omar Sy aus 'Lupin' und die Analyse von 'Game of Thrones', zeugen von ihrer tiefen Kenntnis der Branche. Simone absolvierte ihre Medienausbildung am MAZ Luzern. Vor ihrer Zeit bei TELE war sie bei der Aargauerzeitung in der Lokalredaktion, bei Blick als Reporterin für News/Show und Co-Leiterin des Newsdesks sowie als stellvertretende Chefredaktorin bei TV-Star tätig.

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