Guten Tag,
Marvels MCU geht nun richtig in Serie. Nicht mit irgendwas, sondern mit dem womöglich gehirnverknotenden «WandaVision».
Marco Spiess
Kurz vor dem Kurzschluss? Bei Wanda und Vision verschmelzen Realität und Fiktion.
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Mit TV-Serien hielt sich Marvel bisher zurück. «Agents of S.H.I.E.L.D.», «Daredevil» & Co. haben zwar eine Fangemeinde um sich geschart, aber Marvel hatte keinen eigenen Vertriebskanal und musste die Shows über Netflix, ABC und andere Streamingdienste anbieten. Dadurch wirkten sie nie wie ein vollends integrierter Teil des Marvel-Universums MCU.
Doch nun gibt’s Disney+. Marvels Mutterkonzern hat seinen eigenen Kanal, und die erste neue MCU-Serie darf vom Stapel. Produzent Kevin Feige ging auf Nummer sicher und pflückte die Hauptfiguren direkt aus dem «Avengers»-Kosmos, dem Goldesel der Firma.
«Nummer sicher» ist aber nicht das, was einem bei «WandaVision» als Erstes in den Sinn kommt. Wanda alias Scarlet Witch und der Android Vision sind zwar Avenger, aber ihre metaphysischen Kräfte machen sie zu zwei der kurioseren Helden der Truppe. Und dann spielen sie ein Pärchen in verkitschtem Vorstadt-Ambiente, was bewusst an Sitcoms aus den 1950er-Jahren erinnert.
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Das soll die Serien-Renaissance für Marvel sein? Doch gerade weil «WandaVision» nicht eine 08/15-Idee à la «Thors Jugendjahre» oder «Die unveröffentlichten halbinteressanten Abenteuer von Iron Man» ist, sondern eben eine Sitcom um Superhelden in Suburbia, ist das Ganze so reizvoll.
Hauptdarsteller Paul Bettany erklärt im Interview mit «Streaming», dass er eigentlich dachte, er würde nun gefeuert, als ihn Feige zum Gespräch lud. Nicht verwunderlich, schliesslich starb in «Avengers: Endgame» seine Figur Vision. «Doch stattdessen bot er mir diese völlig verrückte Serie an. Die Trailer sehen schon irre aus, aber glaubt mir, es wird noch bizarrer.»
Mitte Dezember veröffentlichte Disney drei Serien-Trailer nahezu zeitgleich: zu «WandaVision» sowie zu «The Falcon and the Winter Soldier» (ab März) und «Loki» (ab Mai). Die Gegenüberstellung macht klar, wie schief «WandaVision» in der Landschaft steht. Zum Glück!
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Zwei übersinnlich begabte Superhelden, eine Sitcom mit 150 Mio. Dollar Budget. Was ist real? Lebt Vision überhaupt, oder ist dies eine Art «Truman Show»? Was verflucht noch mal passiert hier überhaupt?
(Update aus dem Februar-Heft 2021)
Disney+ | Fantasyserie | 1. Staffel | USA 2021
Mit Elizabeth Olsen, Paul Bettany; Showrunner: Kevin Feige, Jac Schaeffer
Es ist mutig, die ersten Episoden einer Marvel-Serie als klassische Sitcom zu halten: in Schwarzweiss, inklusive Gelächter und kurzer Laufzeit (30 Min.). Schnell erfährt die «Realität» Risse, die erkennen lassen, dass das traute Heim wohl nur in der Phantasie von Superheldin Wanda existiert. Wie die Blase platzt, ist auf jeden Fall reizvoll aufgegleist.
- MSP
Sitcom, Superhelden, Scheinwelt – alle unter einem Dach!
seit 15. Januar
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