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Ein Glücksvirus infiziert beinahe die ganze Welt. Die Sci-Fi-Dramaserie «Pluribus» ist der neue Wurf des «Breaking Bad»-Schöpfers Vince Gilligan.
Bei Autorin Carol (Rhea Seehorn) zeigt das Glücksvirus keinerlei Wirkung.
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Im deutschsprachigen Raum wird «Pluribus» unter dem Titel «Glück ist ansteckend» gehandelt, der einiges über den Inhalt aussagt, in seiner Banalität der Raffinesse der Serie jedoch nicht gerecht wird. «Pluribus» stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «für die Mehrheit», was die Grundidee der Geschichte treffend auf den Punkt bringt.
«Breaking Bad»- und «Better Call Saul»-Schöpfer Vince Gilligan wagt mit dieser Sci-Fi-Dramaserie ein Gedankenexperiment über Glück, Macht und menschliche Schwächen. Im Mittelpunkt steht Carol (Rhea Seehorn), die offenbar als einzige Person auf der Welt nicht von einem seltsamen Phänomen erfasst wird: Ein Virus lässt alle Menschen kollektiv glücklich werden. Allerdings nicht ohne Kollateralschäden: Die Verwandlung erfolgt unsanft, alle Betroffenen werden für Sekunden ohnmächtig, bevor sie wie neugeboren wieder «zurückkehren». Wer sich in diesem Moment etwa hinter dem Steuer eines Fahrzeugs befindet, hat Pech.
Während die Welt plötzlich in unheimlich anmutendem Frieden schwelgt, müssen erst mal die Schäden und das Chaos beseitigt werden. Doch gleichzeitig kommt es zu einer drastischen gesellschaftlichen Veränderung: Konflikte lösen sich auf, Kriege enden auf der Stelle, und eine neue Ära der Kooperation beginnt. Die Menschheit räumt bei sich auf – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Doch Carol traut der Glückseligkeit nicht über den Weg. Die erfolgreiche Autorin von Trivialliteratur ist eine Zynikerin, die gerne mal einen über den Durst trinkt. Nun wird sie zur verdutzten Beobachterin und verbitterten Gegnerin einer vermeintlich besseren Welt. Bald entdeckt sie, dass das Virus noch viel mehr bewirkt als «bloss» die Menschen glücklich zu machen, die es befällt. Das darf hier aber nicht verraten werden.
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«Pluribus» entpuppt sich als spannende und originelle Sozialstudie, die existenzielle Fragen aufwirft und einen rasch in den Bann zieht. Der Mix aus schwarzem Humor und rätselhaften Wendungen sorgt dafür, dass man jede Episode in sich aufsaugt und sich gierig die nächste krallt. So wie man es bei Gilligan gewohnt ist. Irgendwann landet man bei der Frage: Was ist Glück und Frieden wirklich? Und wie erstrebenswert?
Stilistisch trägt «Pluribus» klar Gilligans Handschrift, mit Aufnahmen aus «unmöglichen» Blickwinkeln oder symbolisch aufgeladenen Close-ups. Seine Vorliebe für überraschende Kameraeinstellungen und verspielte Übergänge zieht sich durch alle Folgen. Gedreht wurde die Serie wie «Breaking Bad» und «Better Call Saul» in New Mexico. Und wer gut aufpasst, erkennt da und dort dezente Hinweise (sogenannte Easter Eggs) auf Gilligans vorherige Produktionen.
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Apple hat bereits vor Veröffentlichung von Staffel 1 eine zweite in Aussicht gestellt. Das macht uns natürlich – unheimlich happy!
Apple TV | Sci-Fi-Dramaserie | 1. Staffel
Mit Rhea Seehorn, Karolina Wydra, Miriam Shor
USA 2025, ab 7. November 2025
Der Trailer (englisch)
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