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Interview

Tribes of Europa – «Es war sehr intensiv!»

Die Schauspieler Emilio Sakraya und Melika Foroutan erzählen von intensiven Dreharbeiten zu «Tribes of Europa» – und ihren Streaming-Vorlieben.

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Tribes of Europa

Emilio Sakraya und Melika Foroutan.

Getty Images

Streaming: «Tribes of Europa» ist eine sehr düstere Zukunftsvision. Könnte da trotzdem ein Körnchen Wahrheit dahinterstecken?
Emilio Sakraya Ich hoffe nicht. Wir wollen mit der Serie zeigen, was passieren könnte, wenn wir Menschen beginnen, uns voneinander zu entfernen. Wohin es führen könnte, wenn alles auseinanderfällt.

Es führt zu zermürbenden Zuständen. Gerade Kiano, den Sie verkörpern, erlebt ein emotionales Auf und Ab.
Es war ein ziemlich kräftezehrendes Erlebnis, eine Figur zu spielen, die alles verliert. Das bringt heftige Emotionen mit sich.

Wie bereitet man sich auf so eine Tour de Force vor?
Sehr intensiv! Vor allem bei den sehr fordernden Szenen mit Benjamin Sadler oder Melika Foroutan. Es war wichtig, dass wir uns gut kennen und verstehen. Vor allem aber, dass wir als Team richtig gut funktioniert haben, und dass wir uns auf das jeweilige Gegenüber und die ganze Crew verlassen konnten.

Die Szenen sind auch körperlich anspruchsvoll. Da half die Kampfsport-Erfahrung aus Ihrer Jugend sicher mit.
Das hat mir bis jetzt immer geholfen. Sei es bei den Stunts, die ich so oft wie möglich versuche, selbst auszuführen, oder beim Anpassen an neue Kampfstile. Gerade bei «Tribes of Europa», wo wir für jeden Stamm einen eigenen Kampfstil entwickelt haben, war es sehr hilfreich.

Hin und wieder sieht man Sie mit nacktem Oberkörper. Haben Sie extra trainiert dafür?
Ich durfte nicht trainieren.

Wie bitte?!
Beim Stamm der Origines, da spielt Sport keine Rolle. Deshalb hatte ich absolutes Trainingsverbot! Nur Joggen war erlaubt.

Streamen Sie auch?
Ja natürlich. Momentan sehe ich mir gerade «The Office» an.

 

Melika Foroutan:

Streaming: Sie spielen Varvara, eine zwiegespaltene Figur – brutal, aber irgendwie auch zerbrechlich.
Melika Foroutan Varvara ist eine sehr starke Frau, aber auch äusserst gewalttätig, da sie sich in einer Hierarchie behaupten muss, in der man keine Schwäche zeigen darf. Das hat sie hart und gnadenlos werden lassen, dennoch kann man einen kleinen Rest Menschlichkeit erkennen. Das Böse in ihr hat allerdings längst gesiegt.

Eine Rolle, die physisch wie auch psychisch fordert.
Ja, es war eine sehr intensive Erfahrung, die ich aber auch sehr genossen habe. Die Zeit vor Drehbeginn war geprägt von viel Training: Reiten und Kämpfen mit dem Katana-Schwert. Es ging vor allem darum, Kraft aufzubauen. Und klar, eine solche Rolle zwingt einen auch dazu, sich emotional zu öffnen, was mich während den Drehphasen zuweilen sehr mitgenommen hat. Es gab in dieser Hinsicht einige Szenen, die ich nicht sehr gerne gedreht habe.

Welche Szenen meinen Sie da?
Jede Szene war eine Herausforderung. Ich spiele einen monströsen Charakter: eine Frau, die sich im permanenten Gewaltmodus befindet. Zuweilen hat mich die Figur extrem abgestossen – das ist anstrengend.

Apropos Herausforderungen: Varvara trägt immer mal wieder extrem hochhackige Schuhe.
Interessant, dass Ihnen das aufgefallen ist. Die Schuhe sind den Armadillo-Shoes von Alexander McQueen nachempfunden, die Absätze waren tatsächlich 20 Zentimeter hoch! Auch da ist mir das Training zugutegekommen. 

Sind Sie auch eine Streamerin?
Oh ja! (Lacht.) Gerade habe ich die vierte Staffel von «The Crown» beendet, ich habe «Lupin» geschaut, und ich liebe «Call My Agent!», eine Comedyserie aus Frankreich. Zudem warte ich voller Sehnsucht auf die dritte Staffel von «Mindhunter». Holden Ford, Bill Tench & Wendy Carr sind meine absoluten Lieblingsfiguren!

Von Robin Keller am 12. Februar 2021 - 06:09 Uhr