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Somos – Manda cojones!

In «SOMOS.» wird das Massaker verarbeitet, das eine mexikanische Grenzstadt erschütterte.

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Zum Äussersten entschlossen: Die Bewohner von Allende wollen sich nicht massakrieren lassen. Ricardo Jardon / NETFLIX

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«Der Teufel ist zurück. Und dieses Mal brachte er eine ganze Armee mit.» Los Zetas ist ein extrem gewalttätiges mexikanisches Drogenkartell. Als einige seiner Mitglieder im März 2011 in die Kleinstadt Allende im Bundesstaat Coahuila einfielen, verwandelten sie den Ort in kurzer Zeit in ein Schlachtfeld. Sie brannten Häuser nieder, misshandelten und ermordeten hunderte Einwohner. Viele Opfer sind bis heute spurlos verschwunden.
Polizei, Politik und die Feuerwehr taten nichts, um das Massaker in der Grenzstadt zu den USA zu verhindern. Viele, weil sie schlicht keine andere Wahl hatten; andere, weil sie auf der Gehaltsliste des Kartells standen. Die Zerstörung von Allende war eine Racheaktion: Das Zetas-Kartell bestrafte einen Verräter, der der US-amerikanischen Drogenvollzugsbehörde DEA Informationen gesteckt haben soll.

Die Dramaserie «Somos.» rekonstruiert die Ereignisse basierend auf dem Text «How the United States Triggered a Massacre in Mexico», den Pulitzerpreisträgerin Ginger Thompson 2017 auf ProPublica publizierte, ist aber in eine fiktive Geschichte eingebettet.
«Somos.» heisst übersetzt «Wir sind». Der Punkt hinter dem Serientitel soll besagen: «Das sind wir.»
Verantwortlich für die Produktion ist der oscarnominierte Drehbuchautor und Regisseur James Schamus («Brokeback Mountain»). Es war ihm wichtig, die Tragödie in einer fiktiven Erzählung zu verarbeiten. Sein Ziel: ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

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Schamus fand es nämlich schockierend, dass das Massaker kaum bekannt gemacht wurde in der Welt und wie straffrei die Täterschaft davonkam. Das macht es für die Betroffenen brandgefährlich, öffentlich über das Massaker zu sprechen.
Gedreht wurde in Mexiko mit einem mexikanischen Team und mexikanischen Schauspielern unweit von der Kleinstadt Allende.

Somos.

Netflix | Dramaserie | 1. Staffel
Mit Everardo Arzate, Iliana Donatlán; Drehbuch und Produzent: James Schamus
Die gnadenlose Brutalität eines Drogenkartells.
MEX 2021, ab 30. Juni

Bewertung aus dem Augustheft: ★★★★☆

Netflix | Dramaserie | 1. Staffel
Weil das Mitglied eines Drogenkartells seine Bosse hinterging, muss es sterben. Und jeder, der mit ihm in Verbindung steht – plus viele Einwohner eines mexikanischen Grenzorts. Das Massaker, das auf Tatsachen beruht, findet erst in der letzten spielfilmlangen Folge statt. In den fünf davor lernt man die Opfer kennen, damit’s einem richtig nahegeht. Spanisch mit deutschen UT.
Behutsame Sozialstudie mit kaltblütigem Finale
MEX 2021, seit 30. Juni 

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Über die Autoren
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Mischa Christen
Mischa Christen ist Redaktor und Content Manager bei TELE und seit 2001 im Journalismus tätig. Sein Spezialgebiet umfasst technische Geschichten sowie fundierte Kritiken, Tipps und Reviews zu TV-Serien und -Dokus. Zu seinen früheren Stationen zählen namhafte Unternehmen wie Ringier, Tamedia und UBS. Artikel, auf die Mischa gerne zurückblickt, sind unter anderem 'Succession – die hinterhältigsten Superreichen seit Dallas', 'Natürlich streiten wir uns' und 'Charmanter Schummler – OnePlus Trauffer zwischen Krise und Triumph'.

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