Sandman – Der Herr der Träume erwacht

Das Sandmännchen hat in vielen Kulturen seinen festen Platz: Es schickt bei Dämmerung die kleinen TV-Zuschauer mit einer kurzen und putzigen Geschichte in ihr Bettchen.

Wenn dann zu fortgeschrittener Stunde der Sandmann für die Erwachsenen kommt, sind die Kleinen gut darin beraten, in ihrem Land der süssen Träume zu verharren. Denn Netflix macht die feuchten Träume vieler Comicfans wahr und hat Neil Gaimans düsteren «Sandman» seriell verfilmt. Die Reihe ist nicht ohne Grund die meistgelobte und mit vielen Preisen ausgezeichnete Comic-Serie der 90er: Die tiefgründige und abwechselnd illustrierte Story bietet einen reichhaltigen Mix moderner Mythen und finsterer Fantasy, in der zeitgenössische Literatur, historisches Drama und Legenden miteinander verwoben sind.

Die Netflix-Serie «Sandman» erzählt von den Menschen und Orten, die mit dem Traumkönig Morpheus (Tom Sturridge), der im englischen Original schlicht «Dream» heisst, in Berührung kamen. Er steht vor der gigantischen Aufgabe, die kosmischen und menschlichen Fehler auszubügeln, die er in seiner unermesslichen Existenz beging. Morpheus wurde ein Jahrhundert lang gefangengehalten und ist nun wieder frei. Die Folgen seiner Abwesenheit haben die Traum- und Wachwelt nachhaltig verändert.

Neil Gaimans Werke sind nicht einfach zu verfilmen. Der Streamingdienst Prime Video biss sich schon an «American Gods» und «Good Omens» die Zähne aus. Ob es hilft, dass Gaiman in der Netflix-Adaption seines Comics am Drehbuch mitgeschrieben und auch ausführender Co-Produzent war?

Netflix untersagt nähere Angaben zum Inhalt und jegliche Worte der Kritik mit einer Sperrfrist, die erst am Erscheinungstag fällt. Doch bald können sich die Fans selber ein Bild machen.