Vom Seefahrer zum Samurai

Nebst «Dr. Kildare» und den «Dornenvögeln» ist Richard Chamberlain vor allem für seine Hauptrolle in der Miniserie «Shōgun» aus dem Jahre 1980 bekannt. Als englischer Seefahrer John Blackthorne, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts vor der japanischen Küste Schiffbruch erleidet, schrieb er Fernseh-Geschichte.

Höchste Zeit für ein Update des Romanbestsellers von James Clavell (1921–1994), das im Gegensatz zu früher die japanische Sichtweise viel stärker gewichtet. Dies wiederum sorgt zu Beginn für einen unerwartet ernsten Einstieg und eine etwas umständliche Figureneinführung. Nach diesem eher holprigen Start gewinnt das «Shōgun»-Update an Fahrt und weiss mit Intrigenspiel und Kampfsequenzen zu punkten: Bildschirm frei für politische Intrigen, persönliche Konflikte und kulturelle Unterschiede.

Auch der neue John Blackthorne (Cosmo Jarvis) steigt in der Gunst der Japaner auf und wird sogar zu einem Vertrauten des mächtigen Feudalherrn Yoshii Toranaga (Co-Produzent Hiroyuki Sanada), der in den 80er-Jahren von Toshirō Mifune gespielt wurde. Toranagas und Blackthornes Schicksal ist mit der Dolmetscherin Toda Mariko (Anna Sawai) verknüpft. So muss sich Blackthorne entscheiden, für wen er eigentlich kämpft. Für einen Lord, der sich früher oder später von ihm abwendet? Für den Ehrgeiz, der ihn überhaupt erst nach Japan führte? Oder, logo, für die Liebe?