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Netflix

Lupin – Eine neue Runde Katz und Maus

Im Januar begeisterte Omar Sy in «Lupin» weltweit die Streamingfans. Jetzt legt er nach.

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Lupin

Gassi zu dritt: Die Freunde Assane (r.), Benjamin und Hündchen «J’accuse»..

ZVG

Als Omar Sy (43) dem «Streaming»-Magazin im vergangenen November ein Interview zum Start von «Lupin» (seit 8. Januar) gab, war er schon ein wenig nervös: «Es wird eine sehr französische Serie, und die ganze Welt schaut uns zu. Das kommt mir vor, als würden wir an den Olympischen Spielen teilnehmen», gestand uns Sy im Videocall.

Um in seinem Jargon zu bleiben, darf nun festgehalten werden: Das französische Team «Lupin» hat eine Goldmedaille geholt. Die Netflix-Gemeinde schloss den charmanten Gauner Assane Diop (Omar Sy), der dem berühmten Meisterdieb Arsène Lupin aus Maurice Leblancs Romanen nacheifert, ins Herz. Nun liefert der Streamingdienst ungewöhnlich schnell die zweiten fünf Folgen nach – sehr zur Freude der Fans.

Die Story geht nahtlos weiter – an einer Strandpromenade in der Normandie, wo Assane und seine Ex Claire (Ludivine Sagnier) soeben  den gemeinsamen Sohn Raoul (Etan Simon) aus den Augen verloren haben. Wir erinnern uns: Raoul wurde in einem grauen Wagen entführt, und unglücklicherweise tauchte auch noch der spitzfindige Ermittler Guedira (Soufiane Guerrab) auf und sprach Assane mit «Lupin?» an.

Seither ist klar: Die «Lupin»-Macher wissen genau, wie man einen guten Cliffhanger einbaut. Und von denen wird es auch in der neuen Staffel einige geben.

Zu viel darf an dieser Stelle nicht verraten werden. Aber ein paar Zückerchen gibt’s trotzdem: Assanes Gegenspieler ist einmal mehr der skrupellose Pellegrini (Hervé Pierre), ein stinkreicher Typ, der mitschuldig am Tod von Assanes Vater ist. Im Schlepptau hat er Polizeichef Dumont (Vincent Garanger), der sich damals ebenfalls seine Hände schmutzig gemacht hat. Mehr Raum bekommt Assanes Jugendfreund und Verbündeter Benjamin (Antoine Gouy) mit seinem herzigen Hündli namens «J’accuse» (zu Deutsch: Ich klage an).

«Lupin» gewinnt jetzt deutlich an Tempo: Aus dem Versteckspiel der ersten Staffel wird eine actiongeladene Hatz. Doch nicht nur in der Story wird Katz und Maus gespielt, auch in den Köpfen der Zuschauer geht es hoch zu und her: Denn immer, wenn man meint, einen Logikfehler entdeckt zu haben, löst ein Zeitsprung in die nahe oder auch ferne Vergangenheit alles auf. Und glaubt man, der sonst so clevere Assane habe sich überrumpeln lassen, merkt man schnell, dass er es genau so geplant hatte.

Heimlicher Star der Mysteryserie ist aber einmal mehr Paris. Diesmal dürfen sich die Katakomben, das Musée d’Orsay oder die nächtliche Seine von ihrer schönsten Seite zeigen.

In einer Hinsicht unterscheidet  sich «Lupin» stark von anderen modernen Mysteryserien: Hier sieht man kein Blut, keinen Sex und kaum Gewalt (Prügeleien mal ausgenommen). Man kann sich die Abenteuer des Assane Diop also durchaus mit Teenagern anschauen – oder solchen, die es bald sein werden.

Und es wird eine Menge zu sehen geben: Mitte Mai hat Omar Sy via Instagram eine geplante dritte Staffel offiziell gemacht – alles andere wäre angesichts des gossen Erfolges eine Überraschung gewesen. Die Arsène-Lupin-Romane von Maurice Leblanc (1864–1941) bieten den Machern Inspiration für unzählige weitere Staffeln.

Lupin ★★★★☆

Netflix | Mysteryserie | 2. Staffel | F 2021

Mit Omar Sy, Ludivine Sagnier, Soufiane Guerrab, Shirine Bou-tella; Showrunner: George Kay

Kurzweilige, clever erzählte Jagd in virtuosen Bildern.

ab 11. Juni

TELE
Simone ReichMehr erfahren
Von Simone Reich am 28. Mai 2021 - 10:10 Uhr