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  4. Hohlbein-Roman «Der Greif» wird auf Prime Video zur Fantasy-Serie

Prime Video – «Der Greif»

Im Griff des Bösen

Der beliebte Hohlbein-Roman «Der Greif» erwacht als deutsche Fantasyserie zum Leben.

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Mark (Jeremias Meyer) in Hohlbeins Serienverfilmung des Fantasyromans «Der Greif».

Mark (Jeremias Meyer) in Hohlbeins Serienverfilmung des Fantasyromans «Der Greif».

Prime Video
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Marco Spiess

Fantasy aus Deutschland ist eigentlich ein Dauerbrenner. Schon zu Stummfilmzeiten legten Filme wie Fritz Langs «Die Nibelungen» die Messlatte hoch. Und welches 80er-Jahre-Kind flog nicht auf Fuchur oder trauerte um Artax in Wolfgang Petersens «Unendlicher Geschichte»?

Doch heute haben andere Filmindustrien, namentlich Hollywood, die Nase weit vorn, vor allem aus budgettechnischen Gründen: Fantasyverfilmungen kosten viel Geld. Und genau das hat Amazon. Als die Idee auf den Tisch kam, «Der Greif» von Wolfgang und Heike Hohlbein als Serie zu verfilmen, machte Amazon gerne die Euros für eine Verfilmung locker.

Die Geschichte folgt weitgehend jener des Romans und erzählt vom Schüler Mark (Jeremias Meyer), der in den 90er-Jahren in der fiktiven Stadt Krefelden lebt. Er gelangt zufällig in eine phantastische Welt namens «Der Schwarze Turm», in welcher der böse Greif herrscht.

Wieder zurück in unserer Realität, will ihm seine Mutter (Sabine Timoteo) nicht glauben und fürchtet, er sei von Sinnen – wie schon sein vor Jahren verschollener Vater. Zum Glück weiss der ältere Bruder Thomas (Theo Trebs) mehr. Können sie mit Hilfe ihrer Freunde (Zoran Pingel, Lea Drinda) dem Greif trotzen? Die Zeit drängt, denn er hat seine Handlanger sogar schon in unsere Welt geschickt.

Hinter der Kamera stand mit Sebastian Marka ein Regisseur, der «Tatort»-Folgen wie «Meta», «KI» oder «Parasomnia» zu einprägsamen Erlebnissen machte. Er und sein Team bauten Zeitkolorit und Musik in die Geschichte ein, entwickelten eine Klicksprache für die Handlanger des Greif und näherten sich «so weit wie möglich an den Roman an», wie Wolfgang Hohlbein gegenüber TELE erklärte.

Diesen Einsatz merkt man. Auch wenn sich in den sechs Episoden Längen einschleichen und nicht alle Figuren aus der realen Welt haften bleiben, animiert die Geschichte doch zum Dranbleiben – und die auf Teneriffa gedrehten Parallelwelt-Szenen geben visuell etwas her.

Hin und wieder wird’s auch passend düster, etwa wenn der Greif eine Stimme braucht und dafür seine Krallen in einen seiner wehrlosen Sklaven bohrt. Das reicht nicht an «Die Unendliche Geschichte» heran, deren Zwei-Welten-Idee und 80er-Look als Inspiration diente. Unterhaltung und Ausstattung lassen «Der Greif» aber allemal abheben.

Der Greif ★★★☆☆

Prime Video | Fantasyserie | 1. Staffel

Mit Jeremias Meyer, Theo Trebs, Lea Drinda, Zoran Pingel

D 2023, ab 26. Mai 2023

Von Marco Spiess am 18. Mai 2023 - 17:29 Uhr