Guten Tag,
Die Serie «Alien: Earth» holt H.R. Gigers Monster auf unseren Planeten – und andere gruselige Kreaturen noch dazu.
Marco Spiess
Wendy (Sydney Chandler), das Mädchen im künstlichen Erwachsenenkörper.
DisneyWerbung
Seit in der Schlussszene von «Alien: Die Wiedergeburt» (1997) ein verseuchtes Raumschiff auf die Erde krachte, fragen sich die Fans: Was wäre, wenn H.R. Gigers ausserirdische Horrorkreatur auf unserem Planeten wütete? Hier ihre widerliche Brut legte? In Literatur und Film – etwa den «Alien vs. Predator»-Filmen, die man besser schnell vergisst – wurde das Thema nur angeschnitten. Nun gibt es endlich eine definitive Antwort: in «Alien: Earth», die der Schöpfer der Reihe, Ridley Scott, zusammen mit dem «Fargo»-Showrunner Noah Hawley ins Leben gerufen hat.
In der Chronologie spielt «Alien: Earth» kurz vor den Weltall-Ereignissen in Scotts Ur-«Alien», und zwar im Jahr 2120. Die USCSS «Maginot» des Weyland-Yutani-Konzerns stützt nach ihrer jahrzehntelangen Mission zurück auf die Erde. Sie kracht mitten in eine Stadt, die von einem rivalisierenden Konzern kontrolliert wird: Prodigy, geführt vom exzentrischen Jung-Milliardär Boy Kavalier (Samuel Blenkin). Der will sich die Ladung der «Maginot» sichern und lässt sie auf seine gut geschützte Insel bringen. Bei der Fracht handelt es sich um ausserirdische Kreaturen, darunter ein tentakliges Auge, animalisch anmutende Pflanzen, saugstarke Riesenzecken – und natürlich unser Giger’sches Alien.
Während sich Forscher den Biestern widmen, erzählt «Alien: Earth» auch von einem wissenschaftlichen Durchbruch. Prodigy ist es gelungen, menschliches Bewusstsein in synthetische Körper zu transferieren. So kam ein todkrankes Mädchen in den erwachsenen Körper namens Wendy (Sydney Chandler) – eine von vielen Anspielungen auf «Peter Pan». Während sie mit ihrer Existenz hadert, sorgen die Monster in der Forschungsanlage Nimmerland für Chaos. Und das hat es in sich.
Manche Szenen sind deftig blutig, andere ungeheuer gruselig. Das Tentakel-Auge zum Beispiel kann Besitz von anderen Wesen nehmen. Das Alien selbst hingegen wirkt in der Erd-Umgebung nicht ganz so angsteinflössend wie etwa in den klaustrophobischen Gängen des Raumschiffs «Nostromo» oder in den Sets von H. R. Giger, die den Grusel maximiert haben.
Werbung
Die Szenen auf der Erde sind dennoch reizvoll. Es gibt etliche Rätsel zu lösen, die Optik überzeugt, die Schauspieler wirken glaubwürdig, und die Kritik an übermächtigen Konzernen bleibt ein Thema der Filmreihe. Zudem müssen Weltall-Fans nicht verzagen: Es gibt im Verlauf der Serie ausgiebige Szenen auf Raumschiffen, die den Geist des Ur-«Alien» atmen.
Vom Bordcomputer Mutter über das Zmorge am Crew-Tisch bis hin zum Soundtrack und den dunklen Gängen: «Alien»-Fans werden ihre Freude haben. Die letzten zwei der acht Folgen konnte TELE nicht vorab sehen, doch Noah Hawley hat angedeutet, die Möglichkeit für weitere Staffeln bestehe. Wenn die Qualität so hoch bleibt: Bitte gern!
Disney+ | Sci-Fi-Horrorserie | 1. Staffel
Mit Sydney Chandler, Timothy Olyphant, Samuel Blenkin
USA 2025, ab 13. August 2025
Werbung
Der Trailer (englisch)
An dieser Stelle findest du einen ergänzenden externen Inhalt. Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Werbung