Wollen Sie eine öffentliche Person diskret und unwiederbringlich loswerden? Dann ist der Schakal Ihr Mann. Er tötet gegen Bezahlung von Höchstsummen zuverlässig, präzise und inkognito.
Frederick Forsyths «Der Schakal» war 1971 ein Bestseller. Ausgehend vom realen und fehlgeschlagenen Attentat auf Charles de Gaulle anno 1962 schildert der Roman die fiktive Geschichte um einen Profikiller, der angeheuert wird, den französischen Präsidenten zu töten. Das Buch wurde schon mehrfach verfilmt. Erstmals 1973 mit Edward Fox in der Hauptrolle und 1997 mit «Stirb langsam»-Star Bruce Willis, der als einer der coolsten Auftragskiller in die Annalen der Filmgeschichte einging.
Nun erwartet uns die nächste Adaption. Die Titelrolle in diesem Sky Original bekleidet Eddie Redmayne, der 2015 für seine Darstellung des an ALS leidenden Physikers Steven Hawking (1942–2018) in «Die Entdeckung der Unendlichkeit» einen Oscar einheimste. Auch die Thrillerserie «The Day of the Jackal» hält an der Originalgeschichte fest, kann sich aber dank zehn Episoden den Luxus leisten, tiefer in den Charakter des chamäleonartigen Anti-Helden einzutauchen.
Während der Spielfilm von 1997 den Schakal einseitig als abgebrühten Killer ohne Empfindungen zeigt, wird er hier von Redmayne facettenreicher dargestellt. Als ebenso eiskalter Mörder zwar, hinter dem sich aber ein fahler, verletzlicher und emotionaler Mann verbirgt mit – wenngleich vorgegaukeltem – harmonischem Privatleben. Das war es denn auch, was Eddie Redmayne an seinem «Schakal» so faszinierte, wie er gegenüber TELE verriet: «Mich hat der Genremix aus Thriller, Drama, Liebesfilm und Action überzeugt.»
Und Action kommt definitiv nicht zu kurz. Der neuste Auftrag des Schakals weckt die Aufmerksamkeit einer ebenbürtigen Gegnerin, der britischen Geheimdienstoffizierin Bianca (Lashana Lynch). In einer beispiellosen Verfolgungsjagd treibt sie den gesichtslosen Wildhund quer durch Europa.
«Meine Figur wäre in den 70ern nicht möglich gewesen», sagt Lynch nüchtern. «Eine schwarze Frau mit dieser einflussreichen Stellung im britischen Geheimdienst? Undenkbar!» Sie sei den Machern dieser Serie daher dankbar, dass sie explizit nach einer Frau wie ihr Ausschau gehalten hätten.
Und noch eine Frau nimmt eine tragende Rolle ein: Fans der spanischen Serie «Haus des Geldes» dürfen sich auf Úrsula Corberó freuen. Was «Tokio» hier zu suchen hat, kann hingegen nicht verraten werden, ohne zu viel auszuplaudern.
Dafür noch ein paar Worte zur Musik: Nicht nur der in bester James-Bond-Manier daherkommende Titelsong «This Is Who I Am» von Celeste überzeugt – auch die Intermezzi von Radiohead, Alt-J und weiteren erlesenen Interpreten tragen entscheidend zur stimmigen Atmosphäre von «The Day of the Jackal» bei.
Sky Show | Thrillerserie | 1. Staffel
Mit Eddie Redmayne, Lashana Lynch, Úrsula Corberó
GB 2024, ab 7. November 2024