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Die Horrorserie «Chilling Adventures of Sabrina» geht in die letzte Runde. Rettet die Teenie-Halbhexe noch einmal die Welt?
Zauberhaft: Sabrina zwischen Harvey (l.) und Hexerkollege Nick (Gavin Leatherwood).
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Für Einsteiger: «Chilling Adventures of Sabrina» ist kein Remake der Sitcom «Sabrina: Total verhext!» (1996–2003). Zwar basieren beide auf den gleichnamigen Comics aus dem Archie-Verlag, doch «Chilling Adventures» ist schon in Buchform der düstere, «erwachsene» Ableger mit Gänsehautgarantie und makabrem Humor – wie die 2018 gestartete Netflix-Serie.
Auch die Hauptfiguren um Halbhexe Sabrina Spellman (Kiernan Shipka, siehe Star des Monats) und ihre Tanten, die mütterliche Hilda (Lucy Davis) und die strenge Zelda (Miranda Otto), sind vielfältiger. Frischen Wind in den Hexenhaushalt bringt ihr englischer Cousin Ambrose (Chance Perdomo). Sabrinas Highschool-Umfeld ist ebenfalls bunter geworden: Bester Freund bleibt Harvey (Ross Lynch), aber mit Roz (Jaz Sinclair) und Transgender Theo (Lachlan Watson) hat Sabrina spannendere Kolleg*innen als früher.
Jetzt steht mit Teil 4 (nicht Staffel 4!) das grosse Finale an. Es wird schwierig, die Ereignisse der bisherigen 28 Folgen zu toppen. So legte sich Sabrina gleich zu Beginn nicht nur mit dem satanischen Hohepriester Blackwood (Richard Coyle) an, sondern auch mit Lucifer himself. Zudem bot sie Lilith (Michelle Gomez) Paroli, der manipulativen ersten Geliebten Lucifers.
Des Weiteren verhinderte Sabrina die Hölle auf Erden und die Apokalypse der antiken Griechengötter – wenn auch nur auf Umwegen.
Am Ende von Teil 3 ist Sabrina die Königin der Hölle, während der völlig durchgedrehte Blackwood die «Grausig-Unheimlichen» beschwört, die ältesten Dämonen überhaupt. Diese werden in den letzten acht Folgen ihrerseits versuchen, den Weltuntergang herbeizuführen.
Das Erfolgsrezept der Serie quer durch die Altersgruppen liegt neben den abwechslungsreichen Figuren im Einfallsreichtum und in den unzähligen Reverenzen. Diese beschränken sich nicht auf das Horrorgenre, vielmehr reichen sie vom Abenteuerfilm übers Kostümdrama bis hin zum Cheerleader-Musical.
Selbst Dantes «Inferno» und M. C. Eschers Kunst werden zitiert – oder historische Fakten wie der Massen(selbst)mord von Sektenführer Jim Jones 1978 in Guyana.
Teil 4 fokussiert nun auf eine der Hauptinspirationsquellen: H. P. Lovecraft. Die «Grausig-Unheimlichen» (im Original: «Eldritch Terrors») stammen direkt aus seinen Werken, und die letzte Folge heisst auf Englisch «At the Mountains of Madness», der Titel seiner bekanntesten Erzählung. Es scheint, als komme derzeit keine Horrorserie um Lovecraft herum, wie jüngst schon «Hausen» und «Lovecraft Country» erfolgreich gezeigt haben.
Nach dem bisherigen Verlauf darf man sich auch auf das Lovecraft’sche Finale von «Chilling Adventures of Sabrina» teuflisch freuen.
Netflix | Horrorserie | Teil 4 | USA 2020
Mit Kiernan Shipka u. a.
Ring frei für Sabrinas letztes Gefecht gegen Ur-Dämonen
ab 31. Dezember
Sechziger-Kind: Ihren allerersten Auftritt hatte Sabrina im Comicmagazin «Archie’s Madhouse» (Nr. 22, Oktober 1962). Ihre eigene Heftreihe startete im April 1971.
ZVGDer Kater: In der 90er-Serie war Salem ein wahrer Sprücheklopfer. Heute miaut er nur noch und kommt seltener vor – auch, weil Kiernan Shipka eine Katzenhaarallergie hat.
imago images/Mary EvansHorror-Ikone: Der Maler, Schriftsteller und Regisseur Clive Barker (68, «Hellraiser») steuerte über 150 Bilder bei, die prominent in den «Chilling Adventures» zu sehen sind.
FilmMagicKlage: Die US-Sekte «Satanischer Tempel» verklagte Netflix 2018: Die Statue des Dunklen Lords sei eine Kopie ihres Götzen Baphomet. Man einigte sich aussergerichtlich.
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Chilling Adventures of Sabrina | Official Trailer
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