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Netflix – «Fubar»

Arnies Tritte in den Arsch

Arnold Schwarzeneggers erste Serienhauptrolle in «Fubar» ist albern – und recht witzig.

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Arnold Schwarzenegger als Luke Brunner in der Netflix-Actionserie «Fubar».

Der alternde Actionheld will noch nicht zum alten Eisen gehören: Arnold Schwarzenegger als CIA-Agent Luke Brunner.

Christos Kalohoridis/Netflix
TELE
Mischa Christen

Wer über den Serientitel rätselt: Den Ausdruck «Fubar» verwendeten US-Soldaten im Zweiten Weltkrieg als Akronym für «Fucked up beyond all recognition» (bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt). Wer oder was in der Actionserie verstümmelt wird, sei dahingestellt. Mit Arnold Schwarzenegger ahnt man aber, worauf man sich einlässt.

Der 75-jährige Action-Altmeister fungiert hier als ausführender Produzent und übernimmt erstmals die Hauptrolle in einer Serie. Und zwar als CIA-Agent Luke Brunner, der sich kurz vor der Pensionierung auf eine allerletzte Mission einlässt. Was er nicht ahnt: Seine Tochter Emma (Monica Barbaro, «Top Gun: Maverick») arbeitet ebenfalls für die CIA, die wiederum nicht wusste, dass ihr Vater beim Geheimdienst tätig ist. Der gaukelte seiner Familie jahrzehntelang vor, für die Firma Merry Fitness Hanteln zu verkaufen.

Nachdem die beiden beim Einsatz unverhofft aufeinandertreffen und die Lügen auffliegen, bleibt für gegenseitige Anschuldigungen wenig Zeit. Erst muss Luke seine Tochter aus einer misslichen Lage befreien (oder war's umgekehrt?). Anschliessend geht das Vater-Tochter-Gespann gegen einen Schurken vor, der einen Anschlag mit einer Mini-Atombombe plant. Doch im Grunde verfolgt Luke die ganze Staffel hindurch andere Ziele: Er will seine Ex-Frau zurück und seine Tochter von Terroristen und Bettgeschichten fernhalten.

Arnold Schwarzenegger vergleicht «Fubar» mit der Actionkomödie «True Lies» (1994) und protzte neulich vor seiner Fangemeinde: «‹Fubar› wird euch in den Arsch treten und zum Lachen bringen – und das nicht nur für zwei Stunden.» In der Tat steht die Serie für klassische Sprücheklopfer-Action, wie wir sie aus den 80ern und 90ern kennen. Kein Widersacher, der ausgeschaltet wird, ohne dass ihm vorher noch ein Kalauer um die Ohren gehauen wird. Das wirkt zu Beginn etwas gar albern und antiquiert.

Und der alternde Arnie, der athletische Jungspunde vermöbelt und aus fahrenden Autos springt, verspielt seine Glaubwürdigkeit mit Vollgas. Immerhin: Dass halt auch ein Schwarzenegger langsam zum alten Eisen gehört, lässt der Ex-Terminator augenzwinkernd durchschimmern.

Ist das erst mal angekommen, lässt es sich entspannt zurücklehnen und den wirklich witzigen und flapsigen Humor geniessen. Wenn etwa Luke seiner so wohlerzogenen Tochter vorhält, dass sie flucht, raucht, trinkt und «diesen grässlichen Lippenstift benutzt», der plötzlich zu vibrieren beginnt, dann ist die Reaktion beider schon ein Losprusten wert.

Seinen Ösi-Akzent («Sä moa I löän») hat der Terminator übrigens noch immer nicht abgelegt. Was soll’s! Schliesslich wanderte der Agent aus Österreich ein. Um das zu unterstreichen, entfährt CIA-Luke einfach mal ein kerniges «Hosenscheisser!».

Fubar ★★★☆☆

Netflix | Actionserie | 1. Staffel

Mit Arnold Schwarzenegger, Monica Barbaro, Gabriel Luna, Milan Carter

USA 2023, ab 25. Mai 2023

Von Mischa Christen am 24. Mai 2023 - 17:24 Uhr