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Laut einer repräsentativen Studie laufen in der Schweiz allen Streamingdiensten die Abonnenten davon. «Uns nicht!», sagt ein Verantwortlicher von Sky Show.
Sky Originals, die für Gesprächsstoff sorgen.
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Netflix: minus 300'000 im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einem Verlust von knapp zehn Prozent. Doch nicht nur Netflix Schweiz leidet unter schwindenden Nutzer-Zahlen, auch andere Streamingdienste wie Disney+ und Sky Show verzeichnen Rückgänge.
Zumindest wenn man der Ende August veröffentlichten Studie der IGEM-Digimonitor Glauben schenkt. Einmal im Jahr erhebt die Interessengemeinschaft die audiovisuelle elektronische Mediennutzung in der Schweiz und kam dieses Jahr zum Schluss: Die Schweiz ist streamingmüde geworden.
Einer, der das überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist Fabian Stein, Head of Content von Sky Show.
Fabian Stein: Nein, ganz im Gegenteil. Wir verzeichnen sogar ein klares Wachstum der Abo-Zahlen.
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Ich kann ja nur für uns sprechen. Aber ich muss vorausschicken, dass der Digimonitor-Bericht keine Abonnement-Zahlen erhebt, was dann leicht missverstanden werden kann. Generell muss ich sagen, dass mich die Zahlen der Studie erstaunen, weil sowohl unsere Abonnentenzahlen als auch unsere Zuschauerzahlen, die wir natürlich täglich messen, genau das Gegenteil beweisen.
Absolute Zahlen kommunizieren wir nicht. Aber ich kann Ihnen verraten, dass wir im letzten Jahr punkto Abonnements um dreissig Prozent zugelegt haben.
Nein, dieses Wachstum verzeichnen wir sowohl beim Sport als auch beim Serien- und Filmangebot von Sky Show.
Ich denke, der Streamingmarkt wird weiterwachsen. Und zwar für alle Anbieter. Netflix hatte natürlich den Vorteil, dass sie die Ersten waren im Markt. Die haben das Streaming ja sozusagen erfunden. Wir haben Sky Show klar positioniert und sehen für uns noch grosses Wachstumspotenzial im Schweizer Markt.
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Wir werden nächstes Jahr noch mehr in Inhalte investieren können. Bei den meisten unserer Mitbewerber ist der Fokus etwas anders: Die investieren, soweit wir das beurteilen können, tendenziell weniger. Und dann gab es da ja noch den Streik der Drehbuchautorinnen und der Schauspieler in den USA.
Da muss ich etwas ausholen. In den letzten Jahren erschlossen immer mehr Streaminganbieter den Markt. Viele davon wurden von US-Studios gegründet, welche die gesamte Verwertungskette bedienen wollten, also von der Produktion der Inhalte bis hin zur direkten Vermarktung bei den Kunden in allen Ländern. Sky verfolgt ein anderes Konzept: Aggregation.
Wir bieten nicht nur eigenproduzierte Inhalte, sondern lizenzieren auch von anderen Anbietern und Sendern. Etwa von Paramount und HBO. Demnächst werden wir auch ausgewählte Serien von Amazon ins Sortiment aufnehmen.
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Richtig. Wir werden aber weiterhin Sky Originals aus Grossbritannien und Italien zeigen. Und für die Schweiz stellt sich diese Frage ohnehin nicht. Die Investitionspflicht schreibt uns vor, in Schweizer Produktionen zu investieren, was wir aber auch schon zuvor gemacht haben.
Ja, aber das war ohnehin unsere Absicht. Schliesslich hatten wir bereits mit der Comedyserie «Tschugger» eine Co-Produktion zusammen mit SRF. So was wollen wir wieder machen. Die Schweiz ist halt ein kleiner Markt, was es für uns schwierig macht, hochwertigen Content selbst zu produzieren. Und darum setzen wir auf Co-Produktionen.
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Es laufen mehrere Projekte. Da nicht alle umgesetzt werden können, ist es jetzt noch zu früh, um Details zu verraten.
Ja, da haben SRF und wir uns leider nicht mehr gefunden, was sehr schade ist. Die Staffeln drei und vier werden bei Sky Show aber auch zu sehen sein, allerdings nicht zeitgleich.
Noch mehrere Jahre. Die Sky Group ist optimistisch, dass wir die Partnerschaft fortsetzen werden. HBO beobachtet selbst, dass neue Anbieter im Markt ein nicht unbedingt einfaches Umfeld vorfinden. Und die jahrelange Partnerschaft zwischen HBO und Sky hat für beide Seiten einen grossen Wert.
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Das weiss ich natürlich nicht. Der Markt ist aber ein anderer als noch vor zwei bis drei Jahren. Und im deutschsprachigen Raum bzw. auch darüber hinaus hat HBO ein etabliertes Modell gefunden, nämlich eine Partnerschaft mit uns! (Lacht.)
Genau. Aber es sind noch andere Szenarien denkbar. Das wäre dann jedoch reine Spekulation von mir.
Wir zeigen etwa exklusiv die drei «The Walking Dead»-Spin-offs, von Amazon lizenzieren wir alle fünf Staffeln «The Marvelous Mrs. Maisel», und der Kino-Actionknaller «Fast & Furious 10» ist ab 8. Dezember bei uns abrufbar.
Fabian Stein (45) ist Head of Content Fiction beim CH-Streamingdienst Sky Show.
ZVGFabian Stein (45) ist Head of Content Fiction beim CH-Streamingdienst Sky Show.
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