Wenn Schauspieler Superheldenrollen übernehmen, müssen sie normalerweise heftig trainieren. Nur so gehen Sprenzel wie Tobey Maguire oder Tom Holland als Spider-Men durch. Und selbst ein ohnehin schon stattlicher Kerl wie Chris Hemsworth legte als Thor noch mehr Muckis zu (bzw. einen Fake-Bierbauch in «Avengers: Endgame»).
Melissa McCarthy und Octavia Spencer kamen um diese Tortur herum, denn die beiden eher fülligeren Damen bringen das Supersize ins Superheldentum. In einer Welt, in der mächtige Schurken für Terror sorgen, entwickelt Emily Stanton (Octavia Spencer) ein Serum, das aus normalen Menschen ungeahnte Begabungen herauskitzelt. Doch ihre dusselige Freundin Lydia (Melissa McCarthy) injiziert sich den Stoff und hat nun tatsächlich übermenschliche Kräfte.
Zusammen mit Emily, die sich Unsichtbarkeit ermöglicht hat, bekämpft Lydia fortan das Böse. Dies bringt das Duo in Konflikt mit einem Gangsterboss (Bobby Cannavale), der ebenfalls auf besondere Fähigkeiten zurückgreifen kann.
Klingt grundsätzlich ganz amüsant, wenn auch nicht gerade originell. Mit Octavia Spencer («The Shape of Water») ist immerhin eine souveräne Darstellerin am Start, und Melissa McCarthy hat sich auch abseits ihrer Blödelkomödien ein beachtliches Renommee erarbeitet. Schade, stand hinter der Kamera aber ihr Ehemann Ben Falcone.
Der ist mit seinen bisherigen vier Spielfilmen gleich auch für vier der schwächsten Filme in McCarthys Karriere verantwortlich: «Tammy», «The Boss», «Life Is a Party» und der bei uns noch nicht gezeigte «Superintelligence». Schwer vorstellbar, dass Falcone hier auf einmal über sich hinauswächst.
Aber vielleicht liess er ja das Serum vom «Thunder Force»-Set mitlaufen. Ein Upgrade seines Talents wäre auf jeden Fall willkommen.
Netflix | Actionkomödie | USA 2021
Mit Melissa McCarthy, Octavia Spencer, Jason Bateman; Regie: Ben Falcone
Lustige Frauen + lustige Idee = lustiger Film?
ab 9. April