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In der Realverfilmung «Susi und Strolch» nach Disneys Zeichentrick-Klassiker trifft eine verwöhnte Hundedame auf einen Streuner.
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«Shared Plates» ist ein beliebter Gastro-Trend, bei dem die Gäste gemeinsam aus verschiedenen Tellern naschen. Zumindest bis zum Coronavirus-Zeitalter.
Erfunden haben das Tellerteilen allerdings Susi und Strolch. Ja, die beiden Zeichentrickhunde teilten sich 1955 im populären Disneyfilm einen Teller Spaghetti im Hinterhof einer Trattoria. Ob Hunde Pasta lieber mögen als einen währschaften Knochen, sei dahingestellt – jedenfalls führte das Schnauze-an-Schnauze-Schlabbern zum ersten Hundekuss der Filmgeschichte.
Diese Szene aus «Susi und Strolch» ist natürlich auch im Realfilmremake zu sehen, das – ohne vorherigen Kinostart – beim Streamingdienst Disney+ aufgeschaltet ist. Die Neuversion bleibt dem Klassiker treu: Die Cocker-Spaniel-Dame Susi führt in New Orleans beim Ehepaar Darling und Jim ein behütetes Leben. Auf Streuner wie Strolch, den sie eines Tages im Garten antrifft, schaut sie nur herab. Strolch ist ein Freigeist, der mit List sein Fressen ergattert, wo er kann.
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Als aber die Besitzer von Susi ein Baby bekommen, ist ihre Hätschelstellung passé. Bald fühlt sie sich vernachlässigt, und so zieht Susi Leine, kommt aber auf der Strasse nur schlecht zurecht. Zum Glück ist da ja Strolch, der ihr die Tricks des Streunerlebens zeigt.
Es geht nicht lange, da strecken die beiden Hunde die Nasen verliebt zusammen. Doch ein Fänger, der streunende Hunde in ein Verlies steckt, ist hinter ihnen her.
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«Susi und Strolch» ist ein solides Remake, das zwar wenig Überraschendes bietet, aber dennoch bestens unterhält. Die Geschichte vom Entdecken einer anderen Welt inklusive Hunderomanze war einer der ersten Disneyfilme ohne Märchenvorlage. Der warmherzige Charme bleibt erhalten, driftet aber gelegentlich ins Kitschige ab.
Gezeichnetes digitalisieren und neu lancieren – dieses Prinzip überträgt Disney mit grossem Erfolg auf den Fundus seiner populären Zeichentrickklassiker. Das gilt für «Die Schöne und das Biest» (2017) mit Emma Watson ebenso wie für die Tierklassiker «Das Dschungelbuch» (2016) und «Der König der Löwen» (2019), wobei es Regisseur Jon Favreau gelang, Balu, Simba & Co. in stupende CGI-Tiere zu verwandeln.
Im Gegensatz dazu sind die Hunde in «Susi und Strolch» quicklebendige Tiere und haben Charakter. Nur in gefährlichen Szenen und bei den Sprechbewegungen wurden sie digitalisiert. Das Hundebesitzer-Paar wirkt dagegen eindimensional und etwas langweilig. Disney hat dafür die Minderheiten besser als beim Original berücksichtigt: Darling ist neu Afroamerikanerin.
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Strolch-Hundedarsteller Monte stammt übrigens aus einem Tierheim, wo er hätte eingeschläfert werden sollen. Die Tiertrainer des Films haben ihn von dort gerettet und inzwischen adoptiert. Also ein echtes Hunde-Happyend wie im Märli.
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Disney+; USA 2019
Mit Thomas Mann, Kiersey Clemons, Stimmen: Tessa Thompson, Justin Theroux
Regie: Charlie Bean
Solides Remake, mit echt charmanten Hunden
Tierabenteuer, verfügbar
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