Rentner-Recherche

Das Alter schützt vor Schnüffeln nicht. «Miss Marple», «Mord ist ihr Hobby» und Co. haben es vorgemacht, schliesslich steht kriminalistisch interessierten Pensionären viel Zeit zur Verfügung, ihre Spürnasen in Mordfälle zu stecken. Nun ist es gleich ein Quartett, das sich zur Rentner-Recherche einfindet: in der Krimikomödie «The Thursday Murder Club», basierend auf dem Bestseller von Richard Osman, der auf Deutsch unter dem Titel «Der Donnerstagsmordclub» erschienen ist.

Im Zentrum steht der titelgebende Club, bestehend aus der Anführerin Elisabeth (Helen Mirren), dem Gewerkschafter Ron (Pierce Brosnan), dem kultivierten Psychiater Ibrahim (Ben Kingsley) und der ehemaligen Krankenschwester Joyce (Celia Imrie), dem neusten Mitglied der Gruppe. Sie sind alle Ü70er und widmen sich unaufgeklärten Kriminalfällen. Als praktisch vor ihrer Haustüre ein Mord passiert, sind sie natürlich Feuer und Flamme. Die vier tauchen in ein kompliziertes Geflecht aus Immobilienbetrug und Mord ein, in dem sie selbst auch in Gefahr geraten.

Dass Osmans Roman von 2020 verfilmt wird, liegt auf der Hand: Er erfreut sich grösster Popularität und zog Fortsetzungen nach sich, diesen Herbst erscheint bereits der fünfte Band. Den Zuschlag für die Filmadaption bekam Steven Spielbergs Amblin Entertainment. Die Wahl des geeigneten Regisseurs fiel Spielberg leicht: Chris Columbus begann als Drehbuchautor bei Amblin-Projekten wie «Die Goonies» oder «Gremlins» seine Karriere und hat dank den ersten «Harry Potter»-Filmen, für die er fünf Jahre lang in Grossbritannien lebte, den nötigen Zugang zum lokalen Feeling.

Der 66-jährige US-Amerikaner Chris Columbus erklärt, was ihn an Osmans Roman am meisten fasziniert: «Mir gefiel die Idee, dass jeder Tag im Leben dieser Figuren ihr letzter sein konnte, sodass sie voller Energie und Hoffnung an das Leben herangehen.»

Darsteller waren rasch gefunden. Helen Mirren war bei den Fans die Wunschkandidatin für die Rolle der Elisabeth. Und mit Pierce Brosnan verbindet Columbus eine langjährige Freundschaft. Oder wie es Brosnan trockener ausdrückt: «Wir haben schon zusammen an ‹Mrs. Doubtfire› (1993) und ‹Percy Jackson› (2010) gearbeitet. Er meldet sich anscheinend alle zehn Jahre mit tollen Jobs bei mir.» Wenn der Film gut ankommt, dürfte sich Chris Columbus wohl schneller wieder melden.