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Raya und der letzte Drache – Ihre letzte Hoffnung: der Drache

Nach «Soul» kommt mit «Raya und der letzte Drache» der zweite Trickfilm direkt ins Streaming. Vorerst gegen Aufpreis, ab Juni für alle.

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RAYA AND THE LAST DRAGON
Raya hofft, dass Drache Sisu ihr zerstückeltes Reich wieder zusammenbringt. Disney

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Nachdem sich die Disney-Studios bei «Vaiana» (2016) von der polynesischen Kultur leiten liessen, ist diesmal Südostasien dran. Dafür sorgen unter anderem die in Malaysia geborene Adele Lim und der vietnamesischstämmige Amerikaner Qui Nguyen, die zusammen das Drehbuch schrieben.
Sie schufen eine fiktive Welt, die aber mit Design-Elementen aus dieser Ecke der Erde angereichert ist – mal eine Waffe von den Philippinen, Architektur aus Kambodscha, Kleidung aus Vietnam etc. All das unter dem Banner eines Drachen, dessen Aussehen sich am lokalen Naga-Mythos orientiert.
«Raya» pflanzt in dieses Umfeld eine Geschichte um Einigkeit und den Kampf des Guten gegen das Böse. Sehr klassischer Stoff. Damit das Ganze nicht gar zu erwachsen wird, griff Disney auf den üblichen Trick zurück: Sidekicks.
Allen voran Tuk Tuk, Rayas treuer Begleiter. Er ist eine Mischung aus Assel und Mops, anfänglich noch ein putziges Haustier, später regelrecht Rayas reitbarer Untersatz. Und dann ist da noch das Gaunerbaby mit seinen Affen.
Entstanden ist all dies unter dem Kommando des erfahrenen Disney-Regisseurs Don Hall («Baymax») und des Animations-Neulings Carlos López Estrada, der neben diversen Musikvideos auch die gefeierte Anti-Rassismus-Komödie «Blindspotting» inszenierte.
Im englischen Original spricht «Star Wars»-Schauspielerin Kelly Marie Tran die Hauptfigur, während Sisu die Stimme von Awkwafina («Crazy Rich») hat. Deren deutsche Stammsprecherin übernimmt den Part in unserer Fassung, während Raya an YouTuberin und Synchronsprecherin Christina Ann Zalamea alias Hello Chrissy ging.

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Disney ist mit der animierten Weltreise noch nicht fertig: «Encanto», der offiziell 60. Trickfilm des Studios, wird in Kolumbien spielen, mit Musik von «Vaiana»-Komponist Lin-Manuel Miranda.

Raya und der letzte Drache ★★★★☆

Disney+ | Trickfilm |  USA 2021
Die Geschichte klingt zusammengeflickt: Eine Kriegerin sucht nach den Teilen eines Drachenjuwels, um ihr Land zu retten und die zerstrittenen Völker zu einen. Hilfe gibt’s vom letzten Drachen. Klingt wenig inspiriert.
Doch das Disney-Team leistete bei der Animation herausragende Arbeit und orientierte sich stilistisch bei Kulturen Südostasiens, sodass «Raya und der letzte Drache» doch einen eigenen Charakter bekommt.
Die Botschaft von gegenseitigem Vertrauen ist zudem wichtig – und rührt gegen Ende zu Tränen. Was indes wegkönnte: das Klau-Baby mit seiner Affenbande. Das ist im falschen Film.
Fetzig erzählt, famos animiert.
seit 5. März
Über die Autoren
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Marco Spiess
Marco Spiess, Redaktor bei TELE, bringt seit 1999 seine Expertise im Bereich Film, Kino und Serien ein. Nach seinem Studium am Gymnasium Liestal und der Universität Basel hat er sich durch filmbezogene Artikel einen Namen gemacht. Kostproben liefern die Beiträge zu 'Suzume – Bebende Gefühle' (Link zum Artikel), 'Glass Onion: A Knives Out Mystery – Die Messer sind gewetzt' (Link zum Artikel) und '365 Days – Die Tage der Schmuddel-Reihe sind gezählt' (Link zum Artikel).

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