Wer vor einem Jahr prophezeit hätte, dass «Barbie» acht Oscarnominationen holen wird, wäre wohl verspottet worden. Aber so sieht’s aus: acht, darunter für den besten Film!
Es ist Regisseurin Greta Gerwig hoch anzurechnen, dass sie einen Werbefilm für die berühmte Puppe des Hauses Mattel nicht nur in einen guten Film verwandelt hat, sondern in einen Popkultur-Event, der satte 1,5 Milliarden Dollar einspielen sollte.
Gespielt wird Barbie von Margot Robbie, die auch als Produzentin waltete. Sie lebt im idyllischen und sehr pinken Barbieland zusammen mit anderen Barbies. Angeschmachtet wird sie von Ken (Ryan Gosling) und all den anderen Kens im Land. Das Leben voller Spass und Party endet, als Barbie von düsteren Gedanken gequält wird. Es gibt nur eine Lösung: Sie muss in die reale Welt. Dort erlebt sie, was es heisst, sich mit dem Alltag herumzuschlagen – vor allem als Frau.
Gerwig, die zuvor die emanzipatorischen Filme «Lady Bird» und «Little Women» gedreht hat, präsentiert ihre feministische Botschaft hier nicht sehr subtil. Aber das passt in die «Barbie»-Welt, in der alles ins Maximum gesteigert ist. Und es hilft, dass die Pointen sitzen, die Schauspieler mit Elan dabei sind.
Dass es bei den Oscar-Nominationen für Gerwig und Robbie nicht gereicht hat, ist schade. Daraus eine Kontroverse zu basteln, was derzeit versucht wird, ist aber abstrus. «Barbie» ist längst ein Triumph, jeder Preis nur ein Bonus.
Sky Show | Satire
Mit Margot Robbie, Ryan Gosling, Will Ferrell
USA 2023, ab 14. Februar 2024