Sie sind Pioniere der Schweizer LGBTQIA+-Szene: Röbi Rapp und Ernst Ostertag. 2003 waren sie das erste homosexuelle Paar im Kanton Zürich, das sich in eine Partnerschaft eintragen liess. Der Weg bis dahin war nicht leicht: Das Schweizer Drama «Der Kreis» zeigt die Geschichte des Paares, die auch die Geschichte der Schweizer LGBTQIA+-Bewegung widerspiegelt. Zürich, Ende der 1950er-Jahre: Der zurückhaltende Lehrer einer Mädchenschule, Ernst Ostertag (Matthias Hungerbühler), hat ein Geheimnis: Er liebt Männer. Bei einer Veranstaltung der Organisation und Zeitschrift «Der Kreis», die sich für die Rechte der Homosexuellen einsetzt, sieht er einen Auftritt des deutschen Varieté-Künstlers Röbi Rapp (Sven Schelker). Ernst und Röbi verlieben sich ineinander. Doch ihre Liebe ist keine einfache. Ernst muss sich zwischen seinem alten bürgerlichen Leben und der neu gefundenen Freiheit entscheiden. Das Liebespaar erlebt den Aufstieg und Niedergang des «Kreises» hautnah. Die 1943 gegründete Organisation erlebt ihren Höhepunkt in den Fünfzigerjahren. Danach gerät sie in den Fokus der Polizei, was letztendlich zu ihrem Niedergang führt.
Play Suisse | Drama | 1h 42min | CH 2013
Andrew Beckett (Tom Hanks) hat die besten Chancen auf eine erfolgreiche Karriere als Anwalt. So scheint es jedenfalls. Doch Beckett muss einen wichtigen Teil seiner Identität verstecken: Er ist homosexuell und HIV-positiv. Als sich seine Krankheit nicht mehr länger verbergen lässt, wird er von seinem Arbeitgeber gefeuert – angeblich aufgrund eines geschäftlichen Vergehens. Doch für Beckett ist klar: Seine Krankheit und Sexualität waren der Grund. Er fasst den Plan, seinen alten Arbeitgeber wegen Diskriminierung und unrechtmässiger Entlassung zu verklagen. Die Suche nach einem Anwalt gestaltet sich jedoch als schwierig. Niemand will einen AIDS-kranken Homosexuellen vor Gericht verteidigen. Bis Beckett auf Joe Miller (Denzel Washington) trifft. Zuerst lehnt auch Miller ab, denn auch er hat eine Abneigung gegenüber homesexueller Menschen, und fürchtet sich mit AIDS anzustecken. Aber nachdem er miterlebt, mit welcher Ablehnung Beckett täglich zu kämpfen hat, beschliesst er, Beckett vor Gericht zu vertreten. Dort sehen sich die beiden Männer mit Becketts Ex-Arbeitskollegin, Staranwältin Belinda Conine (Mary Steenburgen), konfrontiert, die es keineswegs gewohnt ist, zu verlieren.
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Sky Show | Drama | 2h 5min | USA 1993
Zehn Jahre in fünf Episoden abbilden? Daran wagt sich die britische Serie «It’s a Sin». Die Miniserie begleitet drei junge schwule Männer, die 1981 in London zusammenfinden. Ritchie (Olly Alexander), Roscoe (Omary Douglas) und Colin (Callum Scott Howells) sind Mitbewohner und Freunde, die zehn ereignisreiche Jahre miteinander erleben. Das Leben in der Metropole ist anfangs unbeschwert und aufregend, doch mit dem Auftauchen von AIDS legt sich ein düsterer Schatten über das glanzvolle London der Achtzigerjahre. Die Autoimmunkrankheit kämpft sich schleichend in das Leben der Freunde. Anfangs nur als Gerücht abgetan, bestimmt AIDS das Leben der Männer zunehmend. Immer mehr Menschen infizieren sich mit dem Virus, mit den Jahren kommen Todesfälle dazu – auch im Umfeld der drei Freunde. Neben der gesundheitlichen Bedrohung taucht auch eine politische auf: Premierministerin Margaret Thatcher führt ein Gesetz ein, um die Förderung von Homosexualität zu bremsen. Anstatt aufzugeben, engagieren sich die Freunde in Schwulen-Organisationen, und versuchen mit der Gefahr, die von AIDS und HIV ausgeht, zu leben.
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Starzplay & Sky Show & Blue Max | Miniserie| 5 Episoden | GB 2021 - heute
Wieso soll man normal sein, wenn man besonders sein kann? Ryan Hayes (Ryan O’Connell) leidet seit seiner Kindheit unter einer leichten Infantilen Zelebralpaese, einer Art Kinderlähmung. Doch nicht nur seine körperliche Beeinträchtigung macht ihn anders: Er ist homosexuell und hatte noch nie eine Beziehung. Ausgerechnet ein Autounfall macht Ryan Mut, sein Leben zu ändern. Er beginnt ein Praktikum bei der Webseite «Eggwoke», wo er Kim (Punam Patel) kennenlernt, die ihm auf seinem Weg ermutigt. «Ein besonderes Leben» ist die Autobiografie von Ryan O’Connell, der sich in der Serie gleich selbst spielt. Die Serie ist etwas für Fans von schnellen Vergnügen: Die Episoden der ersten Staffel sind jeweils nur 15 Minuten lang – für die erste Staffeln zusammen braucht man also gerade mal zwei Stunden, um sie durchzubingen. Seit dem 20. Mai ist jetzt auch die zweite und letzte Staffel auf Netflix verfügbar.
Bewertung: 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Netflix | Comedyserie | 2 Staffeln | USA 2018 - 2021
Seine Sexualität geheim zu halten ist nicht einfach. Doch genau das tut der 17-jährige Highschool-Schüler Simon (Nick Robinson). Nicht einmal seine Eltern und seine besten Freunde wissen, dass er schwul ist. Als sich ein Mitschüler anonym im Internet outet, fühlt sich Simon zu ihm hingezogen. Er beginnt mit dem Jungen, der sich im Netz «Blue» nennt, zu chatten, woraus sich eine Online-Romanze entwickelt. Doch Simon möchte mehr als das anonyme Hin- und Herschreiben im Internet: Er will unbedingt herausfinden, wer Blue in Wirklichkeit ist. Gleichzeitig findet Mitschüler Martin (Logan Miller) Simons Geheimnis heraus und erpresst ihn. Wenn Simon Martin nicht mit seiner besten Freundin Abby (Alexandra Shipp) verkuppelt, outet er ihn. Wie lange kann Simon seine Homosexualität noch geheim halten?
Bewertung: 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Netflix | Dramedy | 1h 50min | USA 2018
Victor (Michael Cimino) ist auf der Suche nach sich selbst. Er weiss nicht, ob er auf Frauen oder Männer steht. Soeben ist der Teenager mit seiner Familie nach Atlanta gezogen und muss sich nun an seiner neuen Highschool einleben. Es ist die gleiche Schule, die Simon in «Love, Simon» besucht hat. «Love, Victor» spielt ein Jahr nach den Handlungen im Vorgängerfilm. An seiner neuen Schule trifft Victor auf das beliebteste Mädchen der Schule, Mia (Rachel Hilson). Nachdem die beiden ein Date hatten, entwickelt Mia Gefühle für den Neuankömmling. Nur, Victor erwidert ihre Gefühle nicht. Er lernt Musiker Benji (George Sear) kennen, der sich eben erst als schwul geoutet hat. Victor muss sich über seine Gefühle klar werden. Via Social Media sucht er Rat bei Simon (Nick Robinson) der ein Jahr zuvor in einer ähnlichen Situation wie Victor steckte.
Bewertung: 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Disney+ | Dramedyserie | 1 Staffel | USA 2020 - heute
Frankie (Harris Dickinson) befindet sich in einer schwierigen Phase. Sein Vater liegt im Sterben und seine Mutter setzt ihn unter Druck, weil er noch nie eine Freundin hatte. Der Teenager flieht sich in Chats mit älteren Männern. Was anfangs nur ein Ausprobieren ist, entwickelt sich zu einer regelmässigen Sache. Er verabredet sich mit den Männern zu schnellen Abenteuern am Strand. Dann lernt er Simone (Madeline Weinstein) kennen, ganz zur Freude seiner Mutter. Frankie ist verunsichert. Kann er romantische Gefühle für Simone entwickeln? Oder ist er schwul, kann aber seine Sexualität noch nicht akzeptieren? Das Doppelleben macht Frankie zu schaffen. Um seine Gefühle zu betäuben, nimmt er Drogen. Frankies Drogenkonsum und seine Orientierungslosigkeit stürzen ihn langsam in eine Depression.
Bewertung: 🏳️🌈🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Netflix | Drama | 1h 38min | USA 2017
Mia (Olivia Junkeer), Penny (Naomi Higgins) und Austin (Wil King) gehören zur Generation Z. Mia hat soeben zum wiederholten Mal ihren Job verloren, und führt ihre Entlassung auf ihre Bisexualität und indischen Wurzeln zurück. Obwohl sie einfach nur eine schlechte Arbeitsmoral hat und faul ist. Doch das merkt Mia nicht, denn sie ist total von sich selbst überzeugt. Penny hingegen ist heterosexuell, hat aber mit der Volkskrankheit Nummer 1 der Generation Z zu kämpfen: Angststörung. Austin versteckt seine Depression hinter viel Bling Bling und Glitzer, wenn er in seine Rolle als Dragqueen schlüpft. Die Serie dreht sich um Identitätsfindung, Rassismus, Memes, Cancel Culture und allen Problemen, denen sich junge Menschen in der heutigen Zeit stellen müssen – und das auf eine nicht immer ganz ernstzunehmende, satirische Art. Und wem der Name der Serie bekannt vorkommt: «Why are you like this» ist ein ziemlich berühmtes Meme.
Bewertung: 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Netflix | Comedyserie | 1 Staffel | AUS 2018
Mitten in der Pubertät in ein völlig neues Land ziehen, neue Freunde finden und dann noch mit allen Tücken des Heranwachsens klarkommen? Genau das passiert dem 14-jährigen Fraser Wilson (Jack Dylan Grazer). Seine Mutter Sarah (Chloë Sevigny) ist Colonel in der US-amerikanischen Armee und wird die erste Frau sein, die die Leitung einer Militärbasis in der kleinen italienischen Ortschaft Chioggia übernimmt. Ein ziemlicher Schock im konservativen italienischen Ort. Ausserdem lebt Sarah in einer Beziehung mit einer Frau. Im Gegenteil zu seiner Mutter ist Fraser alles andere von angetan von Waffen und der US-Armee. Mit seinem extravaganten Kleidungsstil, den bunt lackierten Fingernägeln und seiner Leidenschaft zu Gedichten wirkt er im Militär-Kosmos wie ein Paradiesvogel – seine Zuneigung zu Männern macht ihn nicht weniger exotisch. Fraser ist nicht alleine mit seiner Identitätssuche. Er trifft auf Caitlin Poythress (Jordan Kristine Seamón), die mit ihrer Geschlechtsidentität hadert. Dem Regisseur von «Call Me by Your Name», Luca Guadagnino gelingt mit «We are who we are» ein weiteres starkes Coming-of-Age-Werk mit einer vermeintlich einfachen, aber ebenso starken Prämisse: «Wir sind, wer wir sind».
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Starzplay | Miniserie | 1 Staffel | I/USA 2020
Ned (Fionn O'She) ist an seiner Internatsschule in Irland das, was man einen typischen Aussenseiter nennt. Seine Mitschüler kennen nur zwei Dinge: Rugby und nochmals Rugby. Ned hingegen kann nichts mit dem Mannschaftssport anfangen, was ihm keine grosse Freundesschar beschert. Natürlich ist ausgerechnet Neds neuer Zimmergenosse Internats-Neuling und Rugby-Nachwuchstalent Conor (Nicholas Galitzine). Anfangs können sich die beiden nicht ausstehen. Doch bald stellt sich heraus, dass sie die Leidenschaft zur Musik verbindet. Der vermeintlich harte Rugby-Star Conor hat nicht nur eine musikalische und weiche Seite, er ist auch schwul. Dass das dem homophoben Umfeld des Internats missfällt, ist klar. Als Rugby-Trainer von Conors Sexualität Wind bekommt, fürchtet er sich vor einem negativen Einfluss auf dessen Sportler-Karriere.
Bewertung: 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈 🏳️🌈
Netflix | Dramedy | 1h 43min | IRL 2016