Er galt als Starreporter: Claas Relotius begeisterte mit aussergewöhnlichen und mitreissenden Reportagen, die er unter anderem für das Magazin «Der Spiegel» schrieb. 2018 befand sich der preisgekrönte Relotius mit gerade mal 33 Jahren auf dem Höhepunkt seiner journalistischen Karriere. Heute steht sein Name für einen der grössten Medienskandale Deutschlands, der auch international für Aufsehen sorgte.
Im Herbst 2018 arbeitete Juan Moreno mit Relotius an einer Reportage über Flüchtlingsströme zwischen den USA und Mexiko – und bemerkte Unstimmigkeiten im Text. Moreno begann seinem Kollegen hinterherzurecherchieren und stellte fest, dass Relotius Fakten, Interviews und grosse Teile seiner Geschichten frei erfunden hatte.
Doch wie konnte es so weit kommen? Die Sky-Doku «Erfundene Wahrheit – Die Relotius-Affäre» geht auf Spurensuche im Irak und in den USA und erzählt die wahren Geschichten hinter den erfundenen Texten. Sie lässt etwa «Spiegel»-Chefredaktor Steffen Klusmann zu Wort kommen oder zeigt, wie Juan Moreno eine von Relotius’ scheinbaren Quellen mit dessen Unwahrheiten konfrontiert.
Relotius hat beruflich wieder Fuss gefasst: Laut «Bild»-Zeitung soll der heute 37-Jährige Anfang dieses Jahres bei Jung von Matt in Hamburg als Texter angeheuert haben. Die Werbeagentur äusserte sich nicht dazu.
Sky Show | Dokumentation
Mit Juan Moreno, Steffen Klusmann, Claas Relotius
D 2023, ab 24. März 2023