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Sky Show – «Nope»

Nicht von dieser Welt

Ein Ufo über Kalifornien? In «Nope» sagen Bruder und Schwester: nein danke!

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Don't Look up? Nope!

Don't Look up? Nope!

Universal Studios
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Marco Spiess

Welches sozialkritische Thema packt Jordan Peele diesmal an? Der ehemalige Komiker hat seit seinem Wechsel auf den Regiestuhl zwei Filme abgeliefert, die sich dem Rassismus gewidmet haben, eingebettet in packende Horrorgeschichten: «Get Out» und «Us».

Bei «Nope» scheinen seine Ambitionen weniger gross: Er knöpft sich die menschliche Lust auf Unterhaltung und Spektakel vor. Und inszeniert das ironischerweise als ziemlich spektakulären Film, der auf den Spuren von Steven Spielbergs «Der weisse Hai» und «Unheimliche Begegnung der dritten Art» wandelt.

Im Mittelpunkt steht «Get Out»-Star Daniel Kaluuya als OJ, der mit seinem Vater (Keith David) im Santa Clarita Valley in Südkalifornien lebt. Dort züchten sie Pferde fürs Filmgeschäft. Eines Tages regnet es Gegenstände vom Himmel, etwa Münzen und Schlüssel. Papa wird getroffen und stirbt.

OJ ist wie gelähmt von diesem seltsamen Ereignis, doch als seine Schwester Em (Keke Palmer) auftaucht, gehen sie der Sache nach. Es häufen sich mysteriöse Geschehnisse – und bald wird klar, dass sich in einer Wolke über dem Tal ein Ufo eingenistet hat.

Sabotieren grüne Männchen die Farm? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Peele gibt das Ufo zwar früh preis, lässt danach aber über das Objekt weiterrätseln. Nicht nur das: Er entwickelt eine Nebenhandlung um einen Vergnügungspark, geleitet vom ehemaligen Kinderstar Ricky (Steven Yeun). Der hatte einst am Set ein traumatisches Erlebnis mit einem Schimpansen.

Mit der anderen Story scheint das vorerst wenig zu tun zu haben, aber es gibt Verknüpfungen – bis hin zum Spektakel: Die Menschen in «Nope» handeln nicht immer logisch, sondern suchen nach der Sensation, die ihnen Kohle bringt. Ricky profitiert von seinem Affen-Trauma, und OJ und Em wollen das Ufo zwar loswerden, aber auch ablichten, um berühmt zu werden und in die Show von Oprah Winfrey eingeladen zu werden.

Selbst wenn dieser Subtext nicht so gut ausgearbeitet ist wie in «Get Out», bleibt drumherum doch ein famos inszeniertes Erlebnis: dank grandiosen Bildern von Hoyte van Hoytema («Interstellar»), dem starken Schauspiel von Daniel Kaluuya und Keke Palmer sowie Anspielungen an das Schaffen von Spielberg und M. Night Shyamalan und sogar an den Kult-Anime «Neon Genesis Evangelion».

Jordan Peele bleibt also ein verheissungsvolles Talent. Mit Horror, Sci-Fi und gut platziertem Humor liefert er in «Nope» eine wahre Blockbuster-Mischung ab. Dazu sagt man doch gerne ja.

Nope ★★★★☆

Sky Show | Sci-Fi-Horror

Mit Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Brandon Perea, Steven Yeun

USA 2022, ab 21. April 2023

Von Marco Spiess am 13. April 2023 - 17:22 Uhr