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Loki – Wahn­witziger Lügen­bold

Nun bekommt auch Marvels Antiheld «Loki» seine eigene Serie. Darsteller Tom Hiddleston mag den wandelbaren Schelm.

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Loki

Trau ihm nicht! Loki (Tom Hiddleston) ist ein charmanter, aber gefährlicher Spinner.

ZVG

Bei Odin! Für Tom Hiddleston (40) ist es eine glatte Untertreibung, wenn man seine Rolle als Loki schlicht als «abwechslungsreich» bezeichnet. Denn sein «Gott des Schabernacks» ist im Marvel-Universum dafür bekannt, unendlich viele Gesichter zu haben – die der Brite jedes Mal neu darstellen muss. In Hiddlestons Worten:  «Loki ist der ultimative launenhafte Gestaltenwandler, der so viele Rollen in einer vereint.» Und der damit auch das Zeug zur Solo-Serie hat.

Hiddlestons Leinwandkarriere als Loki begann 2011 als kleiner Bruder im Schatten von Thor. Schnell zeigte er seine dunkle Seite, nämlich als er erfuhr, dass er in Wirklichkeit der Sohn des Riesen Farbauti und der Göttin Laufey ist. Danach folgten im Loki-Repertoire Auftritte als Feind der Menschen; Verbündeter, Gegenspieler und Opfer von Thanos (bei den «Avengers») und alles, was so dazwischen liegt.

Ob er den notorischen Lügner aus Asgard als Helden oder Antihelden sieht, da will sich Hiddleston nicht festlegen. Wichtiger ist ihm, dass sein Loki noch genügend unerwartete Facetten griffbereit hat, die die Fans immer aufs Neue begeistern dürften. Im Interview mit dem Filmmagazin «Empire» liess er sich über die Serie «Loki» entlocken, dass das Logo ein Hinweis darauf ist, worauf sich die Zuschauer freuen können: «Es setzt sich ständig neu zusammen. Neue Buchstaben in neuer Gestalt. Die Serie handelt von Identitätssuche und davon, wie viele Fragmente seiner Persönlichkeit sich zu einer zusammenschliessen.»

Auch nach zehn Jahren ist Loki noch immer eine Herausforderung für Hiddleston: «Es ist und bleibt schwer, diese sehr komplexe Gestalt zu erfassen. Ich frage mich bis heute, wer dieser Typ ist, der so viele Masken tragen und so viele Gestalten annehmen kann. Dessen Gefühle sich im Nu um 180 Grad drehen können.»

Hiddleston bedauert es sehr, dass ihm das grosse Talent seiner Serienfigur fehlt – mühelos in die Gestalt eines anderen schlüpfen zu können. Bei ihm braucht es ein ganzes Team, damit er sich in Loki verwandelt: «Für Haare und Make-up sitze ich jedes Mal bis zu drei Stunden in der Maske.»

Dass hinter seiner Aufmachung keine Spezialeffekte stehen, sondern er von Kopf bis Fuss im Kostüm vor der Kamera steht, ist ihm eine grosse Hilfe: «Ich komme vom Theater. Und du bist automatisch ‹on›, sobald du in voller Montur auf die Bühne kommst».

Bei seinen ersten Filmauftritten brauchte Hiddleston keine Loki-Perücke, da hatte er sein langes blondes Haar schwarz gefärbt. Nach dem letzten «Avengers»-Streifen musste er seine Lockenpracht aber für eine neue Rolle kurz schneiden. Dummerweise wuchs das Haar nicht mehr schnell genug nach: «Ich habe es trotzdem wieder schwarz gefärbt und mir Extensions dranmachen lassen, damit mein Haaransatz aussieht wie immer.»

Vertrauenswürdig ist Loki auch in der Serie nicht. Doch warum verzeihen die Zuschauer ihm seine Hinterhältigkeit? Hiddleston glaubt es zu wissen: «Loki ist einfach ein sehr witziger, kluger und charmanter Typ. Er nimmt alles leicht und – selbst wenn Sachen schiefgehen – mit einem Lachen hin. Das perfekte Gegenstück zu bierernsten Typen wie seinem Bruder Thor.»

Der Star hofft, dass dieser Humor auch der Schlüssel zum Serienerfolg sein wird. Die Disney-Bosse bauen drauf, denn der Dreh einer zweiten Staffel ist bereits geplant.

Loki

Loki

Bekommt Mobius (r.) den Gott des Unfugs unter Kontrolle?

ZVG

Beim Zeitsprung in die Vergangenheit in «Avengers: Endgame» hat Loki den Tesserakt gestohlen, den blauen Raumstein. Durch diese Aktion erzeugte er mehrere parallele Zeitlinien.

«Geht gar nicht!», finden die Zeithüter. Die Organisation zwangsrekrutiert Loki (Tom Hiddleston), um die Sache geradezubiegen. Kein einfaches Unterfangen, weil Loki ein notorischer Lügner ist – und dieser Loki ist noch ganz der Alte.

Wir erinnern uns: In «Avengers: Infinity War» hat Gegenwarts-Loki das Richtige getan und sein Leben geopfert. Das weiss wohl auch der Zeithüter-Bürokrat Mobius (Owen Wilson). Daher glaubt er, den Loki aus einer früheren Zeitlinie auf den rechten Weg lotsen zu können.

Diese Story verspricht wieder mehr Abwechslung als bei der letzten Marvel-Serie «The Falcon and the Winter Solider». Und mit seinen Sprüngen durch die Zeit erinnern die Eskapaden Lokis fast schon an die Kultreihe «Doctor Who». Auf mehr Loki müssen wir nachher nicht mal lange warten: Er wird auch bei «Thor: Love and Thunder» (2022) wieder dabei sein. 

- MSP

Loki

Disney+ | Fantasyserie | 1. Staffel | USA 2021

Tom Hiddleston, Owen Wilson, Richard E. Grant; Showrunner: Michael Waldron

Bei etwas kann man Loki vertrauen: Er unterhält.

ab 9. Juni

Von Christian Thiele am 28. Mai 2021 - 11:11 Uhr