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Interview

Barbaren – «Thusnelda ist sicher ein Vorbild»

Jeanne Goursaud (24) über Ihre Rolle als Thusnelda in «Barbaren».

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Jeanne Goursaud als Thusnelda

Leichtfüssig: Die Deutschfranzösin Jeanne Goursaud auf Erfolgskurs.

Netflix/Wolf Lux

Streaming Wie sind Sie auf dieses aussergewöhnliche Projekt aufmerksam geworden?
Jeanne Goursaud Ich habe zunächst nur von den umfangreichen Castings gehört. Nach einer Weile erhielt ich eine direkte Anfrage. Ich habe mich in das Thema eingelesen und begann, mich sehr dafür zu interessieren. Und dann erhielt ich an meinem Geburtstag, am 4. April, die Zusage.

«Barbaren» ist zuweilen ziemlich brutal. Wie haben Sie sich auf die körperlich anstrengenden Szenen vorbereitet?
Ich arbeitete intensiv mit einem Personal Trainer zusammen. Regelmässige Fitnesseinheiten, Speer- und Schwerttraining gehörten dazu. Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so fit!

Wie war es, in der Kälte und im Schmutz zu drehen?
Die Schlacht haben wir im letzten November gedreht. Ja, es war dreckig, es war kalt, wir waren im Matsch und im Regen. Aber ich konnte diese Umstände unglaublich gut für das Spiel nutzen. Es hat mich direkt in die passende Atmosphäre hineinkatapultiert. Ausserdem merkt man nicht mehr viel von den äusseren Umständen, sobald die Kamera läuft.

Da sind auch einige sehr blutige Szenen dabei.
Ja, einmal fügt sich Thusnelda selbst einen Schnitt über dem Auge zu. Ich habe für diese Szene meine Atmung komplett verändert und versucht, mir vorzustellen, wie es sich anfühlen könnte, wenn man sich körperlich so etwas antut.

In «Barbaren» gibt es drei Hauptfiguren. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Laurence Rupp und David Schütter?
Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen. Es hat sich irgendwann angefühlt wie eine Familie. Wir waren alle in demselben Hotel in Budapest einquartiert und sind uns so auch privat nähergekommen. Davon profitiert sicher auch die Serie – immerhin sollen wir uns ja von Kindesbeinen an kennen. 

Sie spielen eine sehr starke Frau aus einer Zeit, von der man sich solches nicht gewohnt ist.
Für mich war es eine grosse Ehre, Thusnelda (von der unsere nicht sehr schmeichelhafte «Tussi» abgeleitet ist; Anm. d. Red.) zu spielen. Auch weil ich glaube, dass Frauen immer schon viel zu sagen hatten. Leider hat man ihnen nicht die Möglichkeit dazu gegeben. Viele Frauen konnten ihre Männer lenken, sie bei wichtigen Entscheidungen beraten und auch entsprechend beeinflussen.

Kann Thusnelda auch in der heutigen Zeit ein Vorbild sein?
Auf jeden Fall! Greta Thunberg ist, was andere Themen angeht, eine Thusnelda der Gegenwart. Sie folgt ihrer Überzeugung, und viele folgen ihr. Ich denke, dass man in dieser Hinsicht viel von dieser Germanin lernen kann. Dass man nicht immer nur zuschaut, sondern selber aktiv wird, in Diskussionen einsteigt und mutig seine Meinung äussert.

Von Robin Keller am 27. Oktober 2020 - 10:25 Uhr