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Die Kultkomödie «The Naked Gun» versucht den Sprung in die Gegenwart – mit Liam Neeson als Chaos-Cop.
Marco Spiess
Die neue Generation: Ed (Paul Walter Hauser, l.) und Frank (Liam Neeson).
Frank MasiWerbung
Leslie Nielsen war’s nicht ums Lachen zumute. Seit den 50ern schlug sich der Kanadier in Hollywood durch, eine Hauptrolle wie im Sci-Fi-Klassiker «Alarm im Weltall» (1956) gab’s dabei nur selten. Er musste kleinere Rollen und TV-Aufgebote annehmen, doch wenige blieben in Erinnerung. Das sollte sich allerdings ändern, als er 1980 für das Trio ZAZ (Jim Abrahams und die Zucker-Brüder David & Jerry) für die Komödie «Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug» vor die Kamera trat: Nielsens Fähigkeit, selbst verrückteste Dialoge und Szenen bierernst durchzuspielen, war einmalig. ZAZ schrieben ihm darum später die Serie «Die nackte Pistole» auf den Leib, aus der wiederum der Film «Die nackte Kanone» (1988) wuchs. Nielsen war ein Comedy-Star – gerade weil er keine Miene verzog.
Obwohl Nielsen 2010 starb, stand die Idee, «Die nackte Kanone» wieder aufleben zu lassen, stets im Raum. Nun ist es endlich so weit, und Produzent Seth MacFarlane hat sich dafür einen genauso ernsten Kerl geholt, wie er ihn schon in «A -Million Ways to Die in the West» und «Ted» gegen den Strich eingesetzt hat: Liam Neeson, auch vom Namen her ideal, als wär’s eine Verballhornung des Originals. Neeson spielt Frank Drebin Jr. Wie sein Vater ist er zwar der beste Mann der Spezialeinheit, aber auch ein wandelndes Risiko. Als er mit seinem Partner Ed (Paul Walter Hauser), dem Sohn von Captain Ed Hocken, einen Mord aufklären soll, tritt er in jedes nur erdenkliche Fettnäpfchen. Und bleibt dabei natürlich bierernst.
Gleich vorweg: An die drei alten Filme reicht das nicht heran. Das Timing ist nicht ganz so gut, Neeson nicht ganz so einzigartig, die Dialoge sind nicht ganz so ausgeklügelt. Schmunzeln ist aber angesagt. So sind die Wortwechsel weiterhin von Missverständnissen durchzogen, Slapstick und Doppeldeutigkeiten gibt’s am Laufmeter. Dazu etliche Running Gags, etwa den exorbitanten Kaffeekonsum der Cops.
Regisseur Akiva Schaffer gehört zum Comedy-Trio «The Lonely Island», das selbst schon gelungene Parodien wie «Popstar: Never Stop Never Stopping» (2016) produziert hat, aber vor allem für seine Sketch-Songs berühmt ist. Klassiker sind hier etwa «Dick in a Box» mit Justin Timberlake, «I Just Had Sex» mit Akon und «Jack Sparrow» mit Michael Bolton. Schaffer beherrscht die Kunst der Parodie. Und so kommen hier Fans schräger Komödien voll auf ihre Kosten – zumal das Genre ausser Mode geraten ist. Ihr Hoch hatten sie in den 70ern und 80ern mit den Werken von Mel Brooks und ZAZ. Später gab es zwar noch kleinere Hits à la «Scary Movie», aber zu viele Trittbrettfahrer machten das Genre kaputt.
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Nun versuchen gleich drei Filme, der Lachsalven-Ära neuen Wind einzuhauchen. Nach «The Naked Gun» steht nämlich im September ein Revival von Rob Reiners Kult-Musikparodie «Spinal Tap» (1984) an, und der bald 100-jährige Mel Brooks bringt eine Fortsetzung von -«Spaceballs» (1987) heraus!
Komödie
Mit Liam Neeson, Paul Walter Hauser, Pamela Anderson
USA 2025, ab 31. Juli 2025 im Kino
Der Trailer
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