Sanfte Schale, harter Ke(r)n

Stuntleute sind die wahren Stars von Actionfilmen, sind sie doch diejenigen, die all die gefährlichen Einsätze ausführen und dabei ihr Leben riskieren. Den Beifall kassieren aber die Superstars, während ihre Doubles im Abspann unter ferner liefen gelistet werden.

«The Fall Guy» nach der 80er-Serie «Ein Colt für alle Fälle» setzt Stuntmen für einmal prominent in Szene. Die Actionkomödie ist eine Ode an alle, die fast anonym für Spektakel sorgen.

Colt (Ryan Gosling) ist ein Stuntveteran, der nach einem Unfall den Job hingeschmissen hat. Produzentin Gale holt ihn zurück ans Set des Sci-Fi «Metalstorm», der gerade in Sydney gedreht wird. Neben den Stunts soll er auch nach Hauptstar Tom suchen, der verschwunden ist. Für Colt wird’s aber persönlich, denn in Regisseurin Jody (Emily Blunt) war er mal verknallt. Und bald sind Colts Stunts auch im echten Leben gefragt.

«The Fall Guy» beleuchtet augenzwinkernd das organisierte Chaos von Filmsets, setzt auf Stuntelemente wie Pyrotechnik, Sicherheitsseile, choreographierte Kämpfe. Regisseur David Leitch («John Wick») ist vom Fach, war er doch vorher selbst Stuntman, u. a. für Brad Pitt. Gleichzeitig macht sich der Film über die hohle Sci-Fi-Story lustig, über arrogante Stars etc. Kurz: ein höchst unterhaltsamer Blick hinter die Kulissen mit einem grandiosen Ryan Gosling.