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Kino – «Bob Marley: One Love»

Reggae für den Frieden

«Bob Marley: One Love»: Eine Biographie beleuchtet die späten Jahre der jamai­kanischen Reggae-Legende.

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Bob Marley (Kingsley Ben-Adir) bei seinem Friedenskonzert.

Bob Marley (Kingsley Ben-Adir) bei seinem Friedenskonzert.

Paramount Pictures
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Antonio Gattoni

Get up, stand up for your right.» Bob Marleys Song ist noch heute eine Hymne für alle, die sich wehren, ob gegen einen Diktator oder den fiesen Chef. Es ist einer der populärsten Songs der Reggae-Legende mit den Dreadlocks. Er mache Musik fürs Volk, sagte Bob Marley (1945–1981) immer – und mit Volk meinte er vor allem Jamaika, wo er geboren wurde. Wie stark er mit seinen Friedensliedern die Landsleute beeinflusste, zeigt nun ein Spielfilm.

Jamaika, 1976: Das Land steht wegen rivalisierender Banden vor dem Bürgerkrieg. Marley (Kingsley Ben-Adir) beabsichtigt, ein Friedenskonzert zu geben, als er und seine Frau Rita (Lashana Lynch) zu Hause angeschossen werden. Beide überleben, doch Marley fühlt sich nicht mehr sicher und reist mit seiner Familie nach London. Dort nimmt er mit Produzent Chris Blackwell von Island Records eine neue Platte auf. «Exodus» mit seinem minimalistischen Plattencover wird ein Hit.

Ausgerechnet auf dem Zenit wird ein Melanom auf Marleys grossem Zeh entdeckt. Die fatale Diagnose: Hautkrebs, der schon Ableger gebildet hat. Trotzdem gibt er 1978 in Kingston ein «One Love»-Konzert, das Frieden stiftet. 1981 stirbt Marley mit erst 36 Jahren, beerdigt wird er mit seiner roten Gibson-Gitarre und einem Marihuana-Zweig.

Der Film des New Yorkers Reinaldo Marcus Green beleuchtet nur eine kurze Zeitspanne in Marleys Leben. Vieles bleibt ausgespart, im Gegensatz zum Dokfilm «Marley» (2012) von Kevin Macdonald.

Die ärmliche Kindheit als Sohn einer dunkelhäutigen Sängerin und eines weissen Vaters, der Hauptmann in der britische Armee war und den er kaum kannte, ist ebenso wenig ein Thema wie der Beginn von Marleys Musikerlaufbahn.Aufgewachsen in Trenchtown, einem Stadtteil von Kingston, entdeckte er den Reggae, eine Art verlangsamten Ska, und nahm mit seiner Band The Wailers Platten auf.

Stärker ein Thema ist dafür sein Glaube: Die spirituelle Rastafari-Bewegung tritt für die Befreiung der Schwarzen ein, mit einem schwarzen Messias, den viele im äthiopischen Kaiser Haile Selassie sahen.

Zentral im Film ist auch die Beziehung zur Kubanerin Rita, die er 1966 heiratete. Ein inniges Verhältnis, das aber durch Marleys Seitensprünge belastet wurde: Er zeugte 11 Kinder mit 7 Frauen.

Der Brite Ben-Adir (37, «Peaky Blinders») besitzt als Bob Marley das nötige Charisma. So richtig nah kommt man ihm aber nicht, denn es hat zu wenig intime Szenen. Dennoch gibt der Film Einblick in einen Vollblutmusiker und Freigeist, der noch heute Kult ist.

Bob Marley: One Love

Biographie

Darsteller: Kingsley Ben-Adir, James Norton, Lashana Lynch

USA 2024, ab 15. Februar 2024 im Kino

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Von Antonio Gattoni am 15. Februar 2024 - 08:41 Uhr