Nun küsst euch doch endlich!

David (Colin Farrell) muss für die Fahrt zu einer Hochzeit ein Auto mieten. Bei einer höchst mysteriösen Firma bekommt er einen alten Saturn mit GPS. Ganz wichtig.

An der Feier fällt ihm die attraktive Sarah (Margot Robbie) auf. Obwohl sie keck flirten, wird nichts daraus. Doch nach dem Fest spricht das GPS mit David: ob er «auf eine grosse, mutige, schöne Reise» gehen wolle. David akzeptiert und trifft wieder auf Sarah, die ihr Auto bei derselben Firma gemietet hat. Die gemeinsame Reise bringt sie fortan zu Türen, die im Nirgendwo stehen und die beiden an wichtige Punkte ihres Lebens zurückführen.

Das alles funktioniert von Anfang an nicht richtig. Zwischen den Hauptfiguren kann sich Liebe nämlich nicht entwickeln, sie wird ihnen vielmehr durch Mystery-Drehbuchkniffe, die nicht weiter erklärt werden, aufgezwungen. Zwar gibt es bei den «Zeitsprüngen» auch bewegende Momente, doch man wird das Gefühl nie los, die Hemmschwelle der beiden, sich zu verlieben, sei allzu hoch. Ängste hier, Liebesphobie da – jetzt küsst euch doch endlich! 

So will es zwischen Farrell und Robbie einfach nicht funken, obwohl sie charmant aufspielen. Regisseur Kogonada, der 2021 mit Farrell den tiefsinnigen Sci-Fi-Film «After Yang» drehte, hätte die Auto/GPS-Rahmenhandlung vielleicht mal überdenken sollen. Sympathische Stars, schöne Bilder – und der erste Hollywood-Soundtrack des Japaners Joe Hisaishi, der für seine Ghibli-Filme berühmt ist: Das hätte ja genug für einen Gemütsfilm geboten.