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Kino – «Drachenzähmen leicht gemacht»

Mein Freund Ohnezahn

«Drachenzähmen leicht gemacht»: DreamWorks hat den Animations-Hit in einen Realfilm adaptiert.

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Wikinger Hicks (Mason Thames) hat gelernt, auf dem Drachen zu reiten.

Wikinger Hicks (Mason Thames) hat gelernt, auf dem Drachen zu reiten.

DreamWorks Animation LLC
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Antonio Gattoni

Was Disney kann, das können wir auch, sagte sich DreamWorks. Der Mauskonzern hat seit längerem das lukrative Geschäftsmodell entwickelt, alte Zeichentrickklassiker in Realfilme umzuwandeln, etwa «König der Löwen» oder «Arielle», zuletzt mit dem umstrittenen «Schneewittchen» eher einen Flop. Einerseits möchte Disney damit populäre Stoffe rezyklieren und zugleich einem jüngeren Publikum wieder schmackhaft machen. DreamWorks Animation hat die Strategie nun für «Drachenzähmen leicht gemacht» (2010) angewandt, einen seiner grössten Hits nach dem Sumpfmonster «Shrek» und «Kung Fu Panda».

Die originelle Geschichte vom Wikingerjungen Hicks, der sich mit einem schwarzen Drachen anfreundet, löste zwei erfolgreiche Sequels (2014, 2019) aus. Waren die Drachen in Teil 1 noch Erzfeinde der Wikinger und versetzten sie in Angst und Schrecken, sind sie dank Hicks in Teil 2 domestiziert und warten im Stall auf ihren Ausflug. Die Reihe spielte insgesamt 1,6 Milliarden Dollar ein, dazu kamen noch zwei TV-Serien (Netflix).

Der Realfilm ist nun grösstenteils identisch mit der Animationsvorlage. Hicks (Mason Thames) lebt im Wikingerdorf Berk, das oft von Drachen heimgesucht wird. Sein Vater ist der kräftige Anführer Haudrauf (Gerard Butler), der sich rühmt, so viele Drachen wie möglich zu töten. Der schmächtige Hicks kann den Erwartungen seines Vaters nicht entsprechen und wird von den anderen belächelt. Auch von der beherzten Astrid (Nico Parker), auf die er ein Auge geworfen hat.

Als Hicks bei einem Angriff, ohne dass das jemand mitbekommt, einen Drachen mit der Schleuder trifft, findet er ihn später im Wald, mit verletztem Flügel. Es ist ein seltener Nachtschattendrachen. Statt ihn zu töten, pflegt er ihn und bastelt ihm einen künstlichen Flügel. Bald lernt er sogar, auf Ohnezahn zu reiten. Seine Kenntnisse über Drachen, etwa dass sie kitzlig sind, kann er bei einem Wettkampf zu seinem Vorteil nutzen. Wie aber soll er seinem Vater erklären, dass die Drachen nicht so bösartig sind, wie die Wikinger meinen?

Braucht es wirklich eine Neuauflage von «Drachenzähmen leicht gemacht» als Realfilm? Nicht unbedingt. Doch die Story um uralte Feindbilder, die es zu überwinden gilt, um einen Vater-Sohn-Konflikt über Werte wie Männlichkeit, Mut und Empathie fesselt auch im zweiten Anlauf. Regie führte wie bei den Animationsfilmen Dean DeBlois («Lilo & Stitch»).

Bei den Schauspielern sticht der ausgebildete Tänzer Mason Thames («Black Phone») als Hicks hervor. Die CGI-Drachen der britischen Effekt-Firma Framestore («Harry Potter») sind solide, wenn auch nicht bahnbrechend. Sicher ist: Wird es ein Hit, dürfte es auch für Teil 2 & 3 einen Realfilm geben. Und wohl bald auch einen neuen «Shrek» – vielleicht mit grünem Vin Diesel?

Drachenzähmen leicht gemacht

Fantasyfilm

Mit Mason Thames, Gerard Butler, Nico Parker

GB/USA 2025, ab 12. Juni 2025 im Kino

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Von Antonio Gattoni am 11. Juni 2025 - 15:24 Uhr