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Kino – «Spider-Man: Across the Spider-Verse»

Alles steht Kopf

«Spider-Man: Across the Spider-Verse» ist die erste Fortsetzung des animierten Oscargewinners.

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Spider-Man: Across the Spider-Verse: Spider-Man Miles Morales kann erneut auf Spider-Woman Gwen zählen, um «interdimensionale Probleme» zu lösen.

Spider-Man Miles Morales kann erneut auf Spider-Woman Gwen zählen, um «interdimensionale Probleme» zu lösen.

Pathé Films AG
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Marco Spiess

Berauschend» ist ein Wort, das man oft in Filmkritiken liest. Und meist zu Recht. Doch angesichts von «Spider-Man: Across the Spider-Verse» müssten alle anderen berauschenden Filme ihr Etikett abgeben und sich verschämt in die Altbacken-Ecke zurückziehen. Die Fortsetzung des oscargekrönten «Spider-Man: A New Universe» aus dem Jahr 2018 dreht den Regler nämlich inhaltlich, akustisch und vor allem visuell nochmals kräftig hoch, manchmal bis hart an den Anschlag. Jedes Bild ist prall gefüllt, jede Szene einfallsreich illustriert, jede Welt andersartig animiert.

Doch der Reihe nach: Spider-Man Miles Morales hat im Vorgängerfilm die Grenzen des Multiversums aufgebrochen und Freundschaft geschlossen mit Spider-Kreaturen aus Paralleluniversen. Nun ist er aber wieder im Alltag angekommen, besucht mit seinen Eltern die Berufsberatung und bekämpft nebenbei in seinem Kostüm die üblichen Schurken wie etwa den mühsamen The Spot.

Doch da taucht Spider-Woman Gwen Stacy bei ihm auf, für die Miles noch immer inniglich schwärmt – und es beginnt ein wilder Trip durch das Multiversum, bei dem Miles auf eine Reihe von neuen Spider-Personen trifft. Da wäre ein indischer Spider-Man im psychedelischen Mumbhattan, ein anarchistischer Spider-Punk, eine Spider-Katze und vieles mehr.

Etliche Figuren sind aus bestehenden Comics entnommen, daher quillt der Film auch über von kleinen Verweisen für Fans. Doch auch Nichtkenner werden immer auf dem neusten Stand gehalten – etwa durch kleine Textinformationen, die in einer Bildecke auftauchen. Das Tempo ist dabei rasant. In den wenigen ruhigen Momenten entwickelt der Film durchaus Emotionen, doch alles andere passiert während der Action. Es ist den drei Regisseuren sowie den kreativen Köpfen Phil Lord und Christopher Miller («The Lego Movie») hoch anzurechnen, dass sie in einem so langen, so randvollen Film das Publikum nie abhängen.

Und es ist nicht vorbei. Nächstes Jahr geht es mit einer direkten Fortsetzung weiter, die nicht schnell genug kommen kann, denn «Across the Spider-Verse» endet mit einem abgründigen Cliffhanger. Bis dahin gilt erst einmal: ab ins Kino, Pupillen weit öffnen und ein Farbgewitter über sich ergehen lassen, das – es muss gesagt sein – hemmungslos berauscht.

Spider-Man: Across the Spider-Verse

Animation

Regie: Joaquim Dos Santos, Kemp Powers, Justin K. Thompson

USA 2023, ab 1. Juni 2023 im Kino

Von Marco Spiess am 7. Juni 2023 - 17:29 Uhr