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Sie prägte die Esskultur der Schweiz: Betty Bossi. Wie die Kultmarke entstand, zeigt «Hallo Betty» mit Sarah Spale.
Werbetexterin Emmi Creola (Sarah Spale) schreibt für die von ihr kreierten Bossi-Hefte.
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Ihre Initialen sind B. B. wie die von Brigitte Bardot. Mit dem kurvigen Filmstar hat sie allerdings wenig gemeinsam. Betty Bossi ist ja auch keine Person zum Anfassen, sondern eine Kunstfigur, liebevoll «Köchin der Nation» betitelt. Und das zu Recht: Ohne Betty-Bossi-Rezepte wäre die helvetische Küche wohl lange auf Währschaftes beschränkt geblieben. Heute gehört die Marke Betty Bossi als Teil einer Produktelinie zum Grossverteiler Coop.
Wie die legendäre Marke entstand, zeigt nun nostalgisch der Film «Hallo Betty». Ihre Existenz verdankt Betty Bossi der Werbetexterin Emmi Creola-Maag (1912–2006). Die Zürcherin arbeitete nach der Matura in den 50ern als Texterin bei einer Agentur, wo sie u.a. für die Speiseölfirma Astra Werbung für Margarine und Öl verfasste. Hier setzt denn auch der Film ein.
Emmi Creola (Sarah Spale) hat eine bahnbrechende Idee: Um das Kochen allen zugänglich zu machen, will sie Rezepte sammeln und über ein Heftli bekannt machen. Dafür kreiert sie die Kunstfigur Betty Bossi. Anfangs wird das Projekt noch belächelt. Doch als 1956 die erste Betty-Bossi-Post erscheint, ist das Echo gross. Genauso wie der Neid des Marketingassistenten von Creolas Chef. Der will die Idee für sich beanspruchen und legt ihr Steine in den Weg. Ebenfalls als schwierig erweist sich das Beschaffen von Rezepten – schliesslich ist Creola Texterin und nicht Köchin. Der Chef einer italienischen Beiz etwa will sein Lasagne-Rezept nicht preisgeben, Creola kann aber seine Frau überzeugen, mit ihr an Rezepten zu tüfteln. Immer öfter nimmt Creola an Werbeterminen teil und wird so zum Gesicht von Betty Bossi.
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1973 erscheint das erste Betty-Bossi-Kochbuch. Die Arbeitsbelastung setzt dem Familienleben der dreifachen Mutter allerdings immer mehr zu. Oft muss Creolas Mann Ernst (Martin Vischer) am Herd einspringen. Creola will aber beruflich nicht kürzertreten und steht sogar bald als TV-Köchin vor der Kamera.
Ein Film über die ikonische Marke – eine «gelingsichere Sache», wie es in den Kochbüchern heisst. Der Fribourger Pierre Monnard (49, «Platzspitzbaby», «Wilder») erzählt die Geschichte mit viel Charme und Liebe zu den Details, etwa dem 50er-Bürodesign. Die Struktur aber wirkt teils formelhaft, der Weg zum Erfolg vorhersehbar, und Creolas frühe Emanzipation ist für die «bünzligen» 50er-Jahre eine Spur zu forciert herbeigeschrieben. «Wilder»-Star Sarah Spale aber verleiht Creola einen gmögigen Drive und porträtiert stilvoll eine Frau, die die Schweiz kulinarisch nachhaltig geprägt hat.
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Drama
Mit Sarah Spale, Martin Vischer, Magdalena Neuhaus
CH 2025, ab 20. November 2025 im Kino
Der Trailer
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