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«A House of Dynamite»: Eine Atomrakete fliegt Richtung USA. Was tun?
Wettlauf gegen die Zeit: Sicherheitsagent Jake (Gabriel Basso).
Eros Hoagland/NetflixWerbung
Es gehörte zu den Paradoxien des Kalten Krieges, dass ausgerechnet das bedrohliche Arsenal der Atomwaffen ein Gleichgewicht des Schreckens herstellte und einen Krieg zwischen den Supermächten verhinderte. Wer einen Erstschlag plante, musste mit einer massiven, verheerenden Gegenreaktion rechnen. Heute sind Atomwaffen breiter und unkontrollierbarer verteilt: Auch Pakistan, Indien, Nordkorea, China oder Israel verfügen über welche. Und je mehr verfeindete Parteien mitmischen, desto höher ist das Risiko einer Eskalation.
«A House of Dynamite» spielt ein solches Szenario durch. Der Politthriller von Kathryn Bigelow (73), produziert von Netflix, beginnt in einem US-Aufklärungsposten in Alaska. Dort kommt Hektik auf, als das Radarsystem registriert: Langstreckenrakete im Anflug! Abgefeuert wurde sie im Pazifik. Ein Cyberangriff verunmöglicht es aber, den Abschussort exakt festzustellen.
Es beginnt ein nervenaufreibender Countdown: 18 Minuten bleiben noch übrig, bis die Rakete auf US-Territorium einschlägt, vermutlich in Chicago. Der Thriller zeigt, was in diesen 18 Minuten auf diversen Kommandostufen passiert: vom Abschuss einer GBI-Abwehrrakete bis zu den Entscheiden im Kontrollraum des Weissen Hauses und im Pentagon. Als der US-Präsident (Idris Elba) informiert wird, besucht er gerade eine Highschool. Den Befehl für einen Gegenschlag kann nur er geben. Die Frage ist nur, gegen wen! Nach wie vor ist ja unklar, von wem die Rakete stammt. Und der Präsident weiss, dass er einen Atomkrieg riskieren könnte.
In ihren Filmen hat Bigelow schon früher militärische Aktionen begleitet, vom Irak-Kriegsfilm «The Hurt Locker» (2009) bis «Zero Dark Thirty» (2012), dem Thriller über das Navy-Seal-Team, das 2011 Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden eliminierte. Für «The Hurt Locker» über ein Bombenräumkommando erhielt sie 2010 den Oscar für die beste Regie – als erste Frau.
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«A House of Dynamite» ist erneut hochspannend. Das Verwirrspiel mit dem «Was wäre, wenn?» wird radikal ausgereizt. Die meisten Berater und Generäle können in so kurzer Zeit gar nicht angemessen reagieren, versuchen ihre Angehörigen zu warnen und schalten sich ratlos beim Videochat zu. Es ist ein irrer Wettlauf gegen die Zeit. Diese entscheidenden 18 Minuten werden dreimal durchgespielt – aus verschiedenen Perspektiven. Einiges wirkt dabei repetitiv, Protokolle werden wichtiger als Emotionen, und die vielen Figuren werden nur vage eingeführt. Trotzdem ist die Aktualität erschreckend, man bleibt mit einem beklemmenden Gefühl zurück. Denn allen ist klar: Eine Rakete ist schnell abgeschossen, die Folgen aber können apokalyptisch sein.
Politthriller
Mit Idris Elba, Rebecca Ferguson, Gabriel Basso
USA 2025, ab 9. Oktober 2025 im Kino (ab 24. Oktober 2025 auf Netflix)
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Der Trailer
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