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Obi-Wan Kenobi - Der Unverwüstliche

Mit «Obi-Wan Kenobi» bekommt der legendäre Jedi-Meister eine sechsteilige Miniserie.

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Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi

Obi-Wan (Ewan McGregor) wird von der Vergangenheit heimgesucht.

Disney

Es war eine Zangengeburt: Vor zehn Jahren kaufte Disney die «Star Wars»-Franchise. Kurz darauf kündigte der damalige CEO Bob Iger etliche Filme abseits der Skywalker-Episoden an – unter anderem einen über Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi, den Ewan McGregor in den Prequels (1999–2005) gespielt hatte. Das Fan-Interesse war gewaltig, trotzdem kam das Projekt nicht in die Gänge. Nun ist es endlich so weit: nicht als Film, sondern als sechsteilige Miniserie!

Die Geschichte spielt zehn Jahre nach dem Ende von «Die Rache der Sith», wo Obi-Wan seinen Schüler Anakin Skywalker (Hayden Christensen) an die dunkle Seite der Macht verloren hat. Anakin blieb verstümmelt zurück und wurde in seiner schwarzen Rüstung zum keuchenden Erzschurken Darth Vader. Der Hass auf Obi-Wan ist nicht abgekühlt: Darth Vader macht Jagd auf seinen früheren Mentor und hetzt ihm seine Schergen auf den Hals, etwa den Grossinquisitor (Rupert Friend) oder Inquisitorin Reva (Moses Ingram).

Deren Spuren führen an den Rand der Galaxie, zum Wüstenplaneten Tatooine, wohin sich Obi-Wan zurückgezogen hat. Dort leben aber auch Owen und Beru Lars (Joel Edgerton, Bonnie Piesse), in deren Obhut Obi-Wan einst Anakins Sohn Luke gegeben hat.

Neben den Prequel-Stars McGregor und Christensen kehren nur wenige Veteranen der Reihe zurück, unter ihnen der 90-jährige Oscargewinner John Williams. Er komponierte extra ein Leitthema, denn in all den vorherigen «Star Wars»-Produktionen hatte er zwar berühmte Melodien für Luke, Prinzessin Leia oder Yoda komponiert, aber nie eine für Obi-Wan. Das konnte er nun nachholen.

Die Miniserie hat sechs Folgen, alle entstanden unter der Regie von Deborah Chow, die schon für «The Mandalorian» zwei Episoden gedreht hatte. Am 27. Mai startet die Reihe mit zwei Episoden, danach gibt es wöchentlich eine neue, um die Fans – hoffentlich – zu entzücken.

Die Kernfrage bleibt aber: Muss jede nur erdenkliche Lücke im «Star Wars»-Universum gefüllt werden? 1977 wurde Obi-Wan (damals gespielt von Alec Guinness) als Einsiedler eingeführt, der sich nach der missglückten Ausbildung von Anakin auf den Planeten Tatooine zurückzog. «Ich lebe nicht mehr unter dem Namen Obi-Wan seit, oh, vor deiner Geburt», sagt er bei ihrer ersten Begegnung zu Luke. Die Serie zeigt aber, wie aktiv er in jener Zeit war. Selbst wenn das plausibel erzählt ist: Es kratzt am Mysterium von Obi-Wan und sogar von Luke – und rückt einmal mehr den angeblich so abgelegenen Planeten ins Zentrum des galaktischen Lebens.

Man sollte den Figuren die Lücken in ihrer Vita gönnen. Dann können sich Fans diese selbst ausmalen, anstatt jede Sekunde vorgeführt zu bekommen. So schön es ist, in Nostalgie zu versinken: Es braucht neue Charaktere und neue Geschichten. Sonst fühlt sich dieses riesige Universum immer kleiner an.

Obi-Wan Kenobi

Disney+ | Sci-Fi-Serie | Staffel 1

Mit Ewan McGregor, Hayden Christensen, Moses Ingram, Rupert Friend

USA 2022, ab 27. Mai 2022

Von Marco Spiess am 27. Mai 2022 - 08:04 Uhr