Operation gelungen: Für Netflix durfte Guy Ritchie seinen Kinohit «The Gentlemen» nun als Gangsterserie produzieren.

Haben Sie gewusst, dass die Kultivierung einer Marihuana-Pflanze je nach Sorte rund drei Monate dauert? Sobald es getrocknet und abgepackt ist, folgt ein Qualitätstest zwecks grösstmöglicher Kundenzufriedenheit. Der Vertrieb läuft dann fast von selbst – und wie geschmiert. Sofern man nicht im Fastfood-Lokal an eine vermeintliche Zufallsbekanntschaft gerät oder vor einem Grossgangster wegen Geldschulden einen Hühnertanz aufführen muss.

Dies alles und noch vielmehr erfährt der unbedarfte Eddie Halstead (Theo James), als er von seinem Vater aus heiterem Himmel ein Anwesen erbt, auf dem sich eine Drogenplantage befindet. «Papa machte fünf Millionen Pfund pro Jahr – nicht mit Jogurts und Burgers, sondern mit Stoff», bekommt Eddie vor Ort zu hören.

Als sich schon bald englische Grossgangster melden und einen Anteil am Geschäft einfordern, muss Eddie handeln. Da er Gefallen am Drogengeschäft findet, schlägt er den Nebenbuhlern mit ihren eigenen Waffen ein Schnippchen und mausert sich zum Meisterkriminellen.

Der britische Filmemacher Guy Ritchie («Swept Away», «Aladdin») hat sich schon in vielen Genres versucht. Die Fans lieben ihn für seine typisch englischen Gangsterfilmstreifen von «Snatch» bis zu «The Gentlemen», die sich nur schon wegen der irrwitzigen Charaktere von US-Versionen unterscheiden.

Für Netflix durfte er sich nun austoben und als Co-Produzent aus dem Vollen schöpfen. Dies führt zwischendurch zu unschönen Wiederholungen, aber insgesamt macht «The Gentlemen» auch in Serienform mächtig viel Spass.

Nicht nur das Wiedersehen mit Ritchie-Stammschauspielern wie Vinnie Jones ist eine wahre Freude, sondern auch «The White Lotus»-Star Theo James: Dank Witz und Charme empfiehlt er sich glattweg als möglicher neuer James-Bond-Darsteller. Doch das ist natürlich reine Spekulation.