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Kino – «Cocorico»

Schock im Couvert

In der französischen Komödie «Cocorico» wird ein Gentest für zwei Ehepaare zum Fiasko.

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Frédéric (Clavier, 3. v. l.) und Gérard (Bourdon) erfahren  mit ihren Frauen Verblüffendes über ihre Herkunft.

Frédéric (Clavier, 3. v. l.) und Gérard (Bourdon) erfahren mit ihren Frauen Verblüffendes über ihre Herkunft.

White and Yellow Films/SND/M6Films/Beside Productions/Pathé Films
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Antonio Gattoni

Ein Spruch über Blondinen oder über Österreicher – ganz heikel! Die Zeit für politisch inkorrekte Witze ist vorbei. Ausser man macht es wie die Produzenten von «Monsieur Claude und seine Töchter» (2014), dieser französischen Komödie, die auch in der Schweiz mit 540'000 Zuschauern ein Riesenhit war.

Darin muss ein erzkonservativer Vater mit Entsetzen feststellen, dass seine vier Töchter sich multikulti verlieben: in einen Araber, Juden, Asiaten und einen Afrikaner. Das ist die Ausgangslage für einen wilden Rundumschlag, bei dem alle Kulturen ihr Fett abkriegen. Das Motto: Haut man alle gleichberechtigt in die Pfanne, dann sind politisch inkorrekte Gags unter der Gürtellinie akzeptabel.

Das versucht nun auch «Cocorico» mit dem doofen deutschen Titel «Oh la la, wer ahnt denn so was?». Die Hauptrolle hat wieder Christian Clavier (71), der als eine Art neuer Louis de Funès auftrumpft, nur weniger hysterisch. Er spielt den aristokratischen Winzer Frédéric, der mit seiner Frau Catherine (Marianne Denicourt) in einem Schloss samt Weinbergen lebt. Als seine Tochter den Sohn des Peugeot-Händlers Gérard (Didier Bourdon) heiraten will, ist Frédéric nur wenig begeistert. Ein Schwiegersohn aus einer Proletenfamilie passt nicht ins Adelsgeschlecht.

Bei einem Besuch von Gérard und seiner Frau (Sylvie Testud) im Schloss kommt es rasch zu Gehässigkeiten. Da hat Frédérics Tochter eine explosive Überraschung parat: Sie hat von allen Beteiligten einen Gentest über ihre Herkunft anfertigen lassen. Jeder hat ein Couvert zum Öffnen. Der Schock ist gross! So erfährt der stolze Franzose Gérard, dass er zu 50 Prozent Deutscher ist, der Hohn folgt auf der Stelle. Frédéric trifft es allerdings noch krasser …

Die turbulente Komödie von Julien Hervé zelebriert genüsslich die nationalen Klischees von Deutschen, Franzosen etc. – vom teutonischen Bierernst bis hin zum gallischen Froschessen. Das wirkt teilweise etwas plump, die Dialoge sind aber exquisit. Und der Schlagabtausch zwischen Bordeaux-Clavier und Peugeot-Bourdon macht viel Spass.

Cocorico

Komödie

Darsteller: Christian Clavier, Didier Bourdon, Sylvie Testud

F 2024, ab 21. März 2024 im Kino

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Von Antonio Gattoni am 21. März 2024 - 09:11 Uhr